Der Gartenratgeber für Oktober
Was ist zu tun im Garten wenn es Herbst wird, die Blätter fallen, die Tage kürzer und die Luft merklich kühler wird. Wenn auch Sie sich diese Frage stellen, dann lesen Sie unseren monatlichen Gartenratgeber. Dieser versteht sich als Anregung und beruht natürlich nicht auf Vollständigkeit.
Der erste Frost kommt bestimmt!
Im Oktober wird es mit Sicherheit den ersten Frost geben. Damit Ihre Kübelpflanzen den Winter gut überstehen und diese Sie auch im nächsten Jahr mit reichhaltiger Blüte erfreuen werden, ist es wichtig die Pflanzen nun in das geeignete Winterquartier zu bringen. Ein geeignetes Winterquartier bedeutet ein frostfreier, heller Raum, denn Pflanzen benötigen weiterhin Licht für ihre Stoffwechselprozesse. Vor dem Einlagern allerdings sollten Sie vertrocknete Blütenstände entfernen und die Pflanzen auf mögliche Schädlinge wie Schildläuse und Spinnmilben kontrollieren. Bitte beachten Sie, dass Kübelpflanzen auch im Winter Wasser benötigen. Nicht selten vertrocknen Kübelpflanzen in ihrem Winterquartier. Die mäßige Wassergabe erfolgt je nachdem wie die Pflanzen das Wasser aufnehmen bzw. verdunsten können. Pflanzen, wie Oleander, Zitrus- oder Olivenbäumen, die ihre Blätter über Winter nicht abwerfen, benötigen mehr Wasser als Pflanzen die ihre Blätter verlieren, wie z.B. Balkonobst bzw. Spalierobst in Kübeln (Apfel, Birne, Pfirsich), aber auch Obststräucher (Kulturheidelbeere, Himbeere).
Tipp: Kontrollieren Sie einmal wöchentlich oder aller 2 Wochen, wie feucht die Topferde ist. Erst wenn die Topferde abgetrocknet ist, empfiehlt sich eine Wassergabe. Auch hier auf abgestandenes Wasser bzw. Regenwasser achten – bitte kein frisches Leitungswasser verwenden. Eine Düngung braucht im Winter nicht zu erfolgen.
Kräuter im Herbst
Denken Sie unbedingt daran den frostempfindlichen Basilikum vor den ersten kalten Nächten zu ernten und daraus ein schmackhaftes „Herbstpesto“ als Abschied vom Sommer herzustellen. Andere Kräuter wie Petersilie, Bohnenkraut, Thymian, Oregano, Liebstöckel können Sie zu einem Kräutersalz verarbeiten. So werden Sie den ganzen Winter an die reichhaltige Ernte Ihres Gartens erinnert.
Ausdauernde Kräuter wie zum Beispiel Beifuß, Lavendel, Oregano, Salbei und Schnittlauch, die zu groß geworden sind, können nun geteilt, umgepflanzt und damit verjüngt bzw. vermehrt werden. Ausdauernde Kräuter sind die Kräuter, die regelmäßig überwintern und im Frühling wieder neu austreiben.
Kräuter im Herbst düngen?
Lesen Sie hier nach, wann und ob überhaupt Sie ihre Kräuter im Herbst düngen sollten. In unserem Dünger-Ratgeber für Kräuter erfahren Sie alles.
Herbstblumen
Bei einem Spaziergang durch den Garten finden Sie jetzt unter anderem stattlich blühende Dahlien, leuchtende Sonnenblumen, strahlende Astern, Büsche von Studentenblumen und in zweiter Blüte stehende Ringelblumen. Sonnenblumen, Ringelblumen (Calendula) und Studentenblumen (Tagetes) entwickeln fleißig viele Samen, die an trockenen Spätsommer- und Herbsttagen gesammelt werden können. Die Samen einfach bei Raumtemperatur trocknen lassen, anschließend in einer Papiertüte oder einem Döschen aufbewahren um im neuen Gartenjahr dort auszusäen, wo sie im Sommer blühen sollen.
Abgereifte Sonnenblumensamen dienen als Saatgut für nächstes Jahr, aber auch als wunderbares Vogelfutter für die kalte Jahreszeit
Pflanzzeit
Der Herbst ist für viele Gärtner die ideale Pflanzzeit. In dieser Zeit verlieren die meisten Bäume, Sträucher und Stauden ihr Blattwerk und konzentrieren sich auf die Ausbildung ihrer Wurzel. Da der Boden im Herbst noch warm ist, findet bis zum Frost ein Wurzelwachstum statt. Die neue Pflanzung kann damit gut anwachsen und geht so mit einem Wachstumsvorsprung ins neue Gartenjahr. Gut im Oktober können Sie Obstbäume, aber auch Obststräucher wie Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Johannisbeere, Himbeere, Aroniabeere und Stachelbeere pflanzen. Der Herbst ist auch eine gute Pflanzzeit für Rosen, winterharte Stauden und Hecken.
Herbstzeit ist Laubzeit
Im Sommer spendeten Ihnen Bäume mit ihren Blättern wunderbaren Schatten. Nun werden diese Blätter langsam bunt und fallen nach den ersten Frostnächten herab. Damit Ihr Rasen weiterhin gut mit Wasser und Licht versorgt mit und damit keine Fäulnis- und Schimmelprozesse unter den Blättern entstehen, sollte das Laub über den Winter nicht auf der Wiese liegen bleiben. Stattdessen harken Sie das trockene Laub zusammen und nutzen es als optimalen Frostschutz und zur Bodenbedeckung auf Ihren Beeten. Außerdem bieten große Laubhaufen im Garten Igeln, Insekten & Co ideale Möglichkeiten den Winter zu überstehen. Achten Sie darauf, dass der Haufen so groß wie möglich an einem Recht trockenen Ort liegt (unter einem Baum, Strauch, usw.) um das Durchnässen der Blätter und damit des Igels zu vermeiden.
Igel haben es in der heutigen Zeit nicht leicht, daher sollten Igel besonders geschützt werden. Naturnahe Gärten mit großen Zweig- und Laubhaufen, aber auch ein Holzhaufen oder ein alter Schuppen bieten diesen kleinen Freunden idealen Unterschlupf während der Wintermonate.
Wichtig ist, dass alles was im Garten während der Herbstarbeit anfällt auch in Ihrem Garten verbleibt; dazu gehören fast alle Arten von Laub, der letzte Rasenschnitt, Hecken- und Baumschnitte u.v.m. Die genannten „Abfälle“ stellen eine wichtige Nahrungsquelle für das Bodenleben (Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßer, Bakterien, Pilze, usw.) dar. Zudem sind sie ein wichtiger Nährstofflieferant für Ihre Pflanzen im Garten. Diese „Gartenabfälle“ sollten in Ihrem Garten kompostiert werden, wo sie später in den Nährstoffkreislauf Ihres Gartenbodens zurückfließen können. Wir empfehlen Ihnen daher mindestens 2 Komposthaufen in Ihrem Garten anzulegen – ein großer Komposthaufen für alle Gartenabschnitte und ein kleinerer den Sie mit Küchenabfällen und Gartenschnitt gemeinsam befüllen.
Ausnahme: Walnusslaub! Dieses Laub enthält genau wie Eichenblätter Gerbsäure. Es verrottet schlecht und bildet nur sehr sauren Kompost. Wenn die Größe des Gartens es zulässt können Sie einen weiteren Komposthaufen dafür anlegen und die entstandene Erde mit herkömmlichem Kompost mischen. Dieses Erde-Gemisch kann für Moorbeet- und Waldpflanzen (z.B. Rhododendron, Hortensien, Farne, Azaleen, Schwertlilien und vor allem für Heidelbeersträucher) im Garten genutzt werden.
Sonderfall Thuja Brabant. Die beliebten Thujabäume werden oft als immergrüne Hecke um Grundstücke gepflanzt. Sie haben wenig Ansprüche an Standort und Pflege. Zu beachten ist, dass Thuja stark giftig ist und somit weder verfüttert noch in Hände von Kindern geraden sollte. Abschnitte von Thuja können im eigenen Garten kompostiert werden, wichtig dabei ist, dass Thujaabschnitte mit anderen Pflanzenresten (Rasenschnitt, verbrauchte Balkonkastenerde, Küchenabfälle) gemeinsam kompostiert wird. Die giftigen ätherischen Öle von Thuja werden durch die Kompostierung zersetzt. Gute Komposterde braucht 1,5 bis 2 Jahre, dann ist sie gut gereift und reich an Nährstoffen.
Staudenschnitt
Es empfiehlt sich bei Blühstauden die verwelkten Blütenstände ca. 10 cm über dem Boden zu entfernen. Somit bekommt die Pflanze an sich mehr Zugang zu Licht und eventuelle Fäulnisprozesse werden verhindert. Ansonsten sollten die meisten Stauden vor Winter nicht zurückgeschnitten werden. Fall Sie doch Ordnung im Staudenbeet schaffen möchten, dann achten Sie darauf, dass Sie die neu gebildeten Überwinterungstriebe nicht mit abschneiden, was die Voraussetzung für einen kräftigen Frühjahrsaustrieb ist. Daher empfiehlt sich, Stauden nicht tiefer als 20 cm einzukürzen. Ein weiterer Vorteil, dass Stauden erst im zeitigen Frühjahr einen vorsichtigen Rückschnitt erfahren sollten, ist das somit Rückzugsmöglichkeiten für Insekten geschaffen und die Staudenwurzeln vor Frost und Verdunstung geschützt werden.
Gerade im Herbst können wir uns an den farbenfrohen Astern erfreuen. Sind sie verblüht, können die Blütenstände abgeschnitten werden. Erst im Frühjahr empfiehlt sich bei mehrjährigen Astern ein kompletter Zurückschnitt bis zum Boden.
Rasen ansäen auch im Herbst?
Jetzt können neue Rasenflächen besonders gut angesät oder auch nachgesät werden. Es ist wichtig, dass die Temperatur in der Zeit zwischen Aussaat und Keimung mindestens zwischen 4 bis 8 Grad beträgt. Nach der Keimung kann Rasen auch bei geringeren Temperaturen weiterwachsen und übersteht bei guter Herbstentwicklung auch frostige Zeiten ohne Probleme.
Die Rasenaussaat im Spätsommer/Herbst birgt mehrere Vorteile: Gräser bilden bei abnehmender Tageslänge mehr Nebentriebe. In der Fachsprache spricht man, sie bestocken besser im Herbst. Das vegetative Wachstum ist somit wirkungsvoller als Im Sommer, heißt: Blätter, Stängel und Wurzeln gedeihen besser in der späten Jahreszeit. Weiterer Vorteil ist die geringere Oberflächenverdunstung durch mäßige Herbsttemperaturen. Die Gefahr der Vertrocknung des neu gekeimten Rasens während der Anfangsentwicklung ist somit deutlich reduziert. Trotz alledem sollten Sie immer vor Augen haben, dass der Oberboden gerade während der Keimung immer feucht gehalten werden muss.
Die richtige Zeit für Frühblüher
Bis zum Frost können Sie Zwiebeln der Frühblüher wie Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen, Schneeglöckchen, Krokusse und Traubenhyazinthen in die Erde bringen.
Tipp: Beachten Sie dabei, dass die Zwiebeln etwa doppelt so tief gesteckt werden, wie die Zwiebeln hoch sind. Lieber etwas tiefer stecken als zu flach.
Erntedank feiern
Ernten Sie jetzt die letzten Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Wein, späte Himbeeren, Monatserdbeeren, aber auch Kürbisse und Kartoffeln sollten vor Frost gut gelagert in den Keller bzw. in einen frostfreien, dunklen Raum.
Tipp für Ihre Tomaten: In vielen Gärten sieht man an den Tomatenpflanzen auch jetzt noch grüne Tomaten. Niedrigere Tagestemperaturen und kürzere Tage lassen Ihre Tomaten nur noch wenig abreifen. Stehen dazu noch die ersten Frostnächte an, droht die Gefahr, dass die Früchte braun werden und abfallen. Sie sollten grüne Tomaten deswegen vor dem ersten Nachtfrost ernten und im Haus nachreifen lassen. Dazu braucht man nichts außer einen dunklen, warmen Ort (20 Grad). Alternativ können Sie Tomaten in Zeitungspapier wickeln oder in eine Papiertüte stecken. Nach wenigen Tagen werden Sie rote Tomaten als köstliche Erinnerung an den Sommer genießen können.
Äpfel gehören einfach zum Herbst. Ob aus dem eigenen Garten oder von einer Streuobstwiese, Äpfel lassen sich wunderbar zu Apfelmus, getrockneten Apfelringen oder Apfelsaft verarbeiten.
Sie haben Fragen zu Ihrer Gartenpflege im Herbst?
Dann können Sie gerne mit uns in Kontakt treten. Wir helfen Ihnen bei der Beantwortung Ihrer Fragen.