Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)
Gartenbohne, Schnittbohne, grüne Bohne, Buschbohne, Feuerbohne, Fisole - gemeint ist das zumeist grüne, gesunde Gemüse, was erst unseren Garten bereichert und später auch auf unserem Teller ein ansprechendes Bild abgibt. Die Bohne ist denkbar leicht in unseren Breiten zu kultivieren, reich an wertvollem Eiweiß, genügsam an Nährstoffen, ausgestattet mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln, bestens geeignet für jedem Garten und sogar fürs Hochbeet!
In den Himmel gewachsen - die Stangenbohne wächst mit Rankhilfe hoch hinaus, wenn auc hnicht ganz so hoch wie im englischen Märchen "Hans und die Bohnenranke" Foto: pixabay
Die Bohne – kurz vorgestellt
Ein bäuerlicher Nutzgarten ist reich an Vielfalt, Natürlichkeit und Köstlichkeiten. Zu diesen Köstlichkeiten gehören seit jeher Gemüse- und Kräutersorten, die vielen von uns bekannt sind. Die Gartenbohne ist eine dieser Besonderheiten. Botanisch gehört sie zu den Leguminosen und bindet, genau wie der Klee und die Luzerne für KleePura, den Stickstoff in ihren Blättern, Stängeln und vor allem in den Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln. Nach der Ernte der Bohnen, stirbt die Pflanze ab und auch bei der Wurzel werden Zersetzungsprozesse eingeleitet. Während dieser Prozesse wird der gebundene Stickstoff freigesetzt, der dann wiederum Nährstoffe für die folgenden Kulturen liefert. Die Bohne gehört zur Familie der Leguminosen, die mit einer beachtlichen Größe von ca. 13.000 Arten Vielfalt auf das Gartenbeet zaubert. Allen Arten gemeinsam sind die Hülsenfrüchte und die wunderschönen Schmetterlingsblüten, die in verschiedenen Farben wie weiß, rosa, rot und lila, Insekten anlockt.
Die Feuerbohne, eine einjährige, widerstandsfähige Prunkbohne, ist hierzuland überwiegend als Zierpflanze bekannt und wird wegen Ihrer wunderschönen Blüten angebaut. Diese Blüten zeigen sich je nach Aussaat von Juni bis September. Die Pflanze selbst klettert mit geeigneter Rankhilfe ca. 3 m in die Höhe. Sie ist damit hervorragend als natürlicher Sitzschutz für Balkon und Terrasse geeignet. Stecken Sie um eine Rankhilfe bis zu 5 Bohnensamen und eine reichhaltige Ernte ist Ihnen garantiert. Haben Sie samenfestes Saatgut zur Aussaat verwendet, eignet sich die Feuerbohne zur eigenen Saatgutvermehrung. Spätestens wenn Sie in der Hülse die einzelnen Bohnen entdecken, werden Sie wissen, warum die Feuerbohne in Österreich auch Käferbohne genannt wird.
Ebenfalls in die Höhe wachsen, jedoch deutlich mehr wärmebedürftig gegenüber der Feuerbohne, sind die klassischen Stangenbohnen. Sie benötigen einen sonnigen Platz und können ebenfalls als Sichtschutz verwendet werden. Im Gegensatz zur Buschbohne blüht sie und bildet Früchte über einen längeren Zeitraum aus, eine Mehrfachaussaat ist so nicht unbedingt nötig. Wir empfehlen das samenfeste Bio Saatgut der Stangenbohne Posthörnchen in unserem Onlineshop. Die Stangenbohnen Marmorierter Mond mit ihren grün-lila gesprenkelten Hülsen ist ein Hingucker in jedem Gemüsegarten.
Ganz unkompliziert zu kultivieren ist die Buschbohne, die vor allem auf halbschattigen Plätzen gedeiht. Bei gutem Gießmanagement blüht sie ausreichend und bietet Gärtner*innen über einen überschaubaren Zeitraum eine köstliche Ernte. Wenn ein ausreichend großer Garten vorhanden ist, empfehlen wir die Mehrfachaussaat alle 14 Tage. So können sich Gärtner*innen über kontinuierliche Ernten freuen. Die Buschbohne ist sehr gut hochbeetgeeignet und dort besser vor Schneckenfraß geschützt. Die Buschbohne Herold ist eine zarte Bohne, ohne Fäden und gutem Ertrag. Stöbern Sie in unserem Onlineshop.
Stangenbohne – im bäuerlichen Nutzgarten findet auch die Stangenbohne ihren Platz - wie hier emporrankend am Zaun.
Anbautipps
Bohnen sind aufgrund ihres warmen Herkunftslandes sehr frostempfindlich und benötigen unbedingt frostfreie Bedingungen zum Keimen. Sie wachsen am besten bei warmen Bodentemperaturen. Zur Info: Bei Temperaturen von 12 Grad Celsius benötigt die Bohne 30 Tage zum Keimen, bei 20 Grad hingegen sind es ca. 11 Tage, die der Bohnensamen in der Erde verbringt. So unkompliziert sich Bohnen als Schwachzehrer bei den Nährstoffbedürfnissen zeigen, desto mehr „Unglücke“ können auf dem Weg von der Aussaat bis zum Wachsen geschehen. Verbleibt das Saatgut zu lange im Boden, so bleibt es „hocken“ und kommt nicht mehr zum Keimen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch Profi-GärtnerInnen benötigen manchmal bis zu drei Aussaaten im Jahr, bevor endlich die erste Bohnenpflanze ans Licht wächst. Wir empfehlen deshalb, bis Mitte Mai zu warten, bevor Sie den ersten Bohnensamen in den Boden stecken.
Wenn Sie Bohnen im Garten anbauen, müssen Sie die jungen, zarten Pflanzen vor Schneckenfraß schützen, denn eine weitere Gefahr für die Bohne im Gemüsegarten stellen die hungrigen Schnecken des Frühjahrs dar. Die Gartenbohne steht auf der Speisekarte der Plagegeister sehr weit oben. Staunend stellt so manche*r Gärtner*in am Morgen fest, dass die Bohne über Nacht abgenagt wurde. Verwenden Sie deswegen für die jungen Pflänzchen zum Beispiel einen Schneckenkragen oder Pflanzhut.
Bohnen benötigen Feuchtigkeit. Wir empfehlen eine Schicht Mulch aus Grasschnitt oder Heu um die Pflanzen zu legen und so den Boden vor Austrocknung zu schützen. Achten Sie bei ausgeprägter Frühjahrstrockenheit unbedingt auf regelmäßiges Gießen. Bekommt die Bohnenpflanze nicht genügend Wasser, so wirft sie bereits gebildete Blüten vor dem Erblühen ab und die Ernte fällt mit wenigen Bohnen mager aus. Versuchen Sie sich im geschickten Gießen: Gießen Sie bitte direkt an die Pflanze ohne Gießhut, so werden die Wurzeln ausreichend durchwässert. Bei der Verwendung des Gießhutes verhindern die üppigen Blätter der Bohne, dass ausreichend Wasser die Wurzeln erreicht.
Wie schon erwähnt liefern die Bohnen mit Hilfe der vorhandenen Knöllchenbakterien an den Wurzeln Stickstoff für die nachfolgenden Kulturen. Wir empfehlen deswegen, Bohnen nach der Ernte direkt an der Oberfläche abzuschneiden und anschließend auf dem Boden liegen zu lassen. Die abgeschnittene Blattmasse birgt gleich mehrere Vorteile. Erstens stellen sie hervorragende Nahrung für Regenwürmer und Bodenorganismen dar und zweitens schützen sie den Boden vor Austrocknung durch die Sonne und vor Erosion durch den Regen. Die Blätter lassen Sie über den gesamten Winter auf dem Boden liegen, und graben diese erst im Frühjahr unter. Die Wurzeln verbleiben im Boden, denn beim Zersetzungsprozess wird der Stickstoff freigesetzt, der kommenden Kulturen als Nährstofflieferant zur Verfügung steht.
Feuerbohne – wächst hoch hinaus und ist mit ihren auffälligen, roten Blüten auf Balkon, Terrasse und im Garten ein lebendiger Sichtschutz. Foto pixabay
Aussaat
Bohnen benötigen eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. Genau wie andere Kulturen sind sie nicht selbstverträglich. Aus diesem Grund empfehlen wir frühestens jedes vierte Jahr, besser jedoch alle fünf Jahre Bohnen auf denselben Fleck im Gartenbeet zu stecken. Bohnen gelten als Schwachzehrer und stehen oft am Ende einer Fruchtfolge. Wann aber nun endlich mit der Aussaat beginnen? Buschbohnen sind wärmebedürftig, frostempfindlich und kommen frühestens ab Mitte Mai in den Boden. Nutzen Sie den freien Platz im Beet für eine sogenannte Vorkultur. Bei Buschbohnen eignen sich frühe Salate, Möhren, Radieschen und Kohlrabi. Sind die letzten Buschbohnen abgeerntet und möchten Sie eine weitere Nachkultur ausbringen, eignen sich Feldsalat und Grünkohl. Bei Stangenbohnen säen Sie frühe Möhren und nutzen Sie nach der Ernte den freien Platz für den Feldsalat als Vitaminlieferant des Winters.
Eine Aussaat der Buschbohnen gelingt am besten, wenn in Reihen ausgesät wird. Ein empfehlenswerter Abstand zwischen den einzelnen Reihen beträgt ungefähr 50 cm. Die Bohnenpflanzen zueinander haben einen Abstand von ca. 10 cm und sollten 2 bis 3 cm tief in den Boden gelegt werden. Drücken Sie die Erde über den Samen fest an und gießen Sie anschließend vorsichtig an.
Bei Stangenbohnen empfehlen wir das Ausprobieren der Horstsaat. Bei dieser Aussaatmethode liegen mehrere Samenkörner in Gruppen mit Abstand zu weiteren Körnergruppen. Stecken Sie im Abstand von etwa 20 cm fünf Bohnensamen ca. 2 bis 3 cm tief in den Boden. Lassen Sie Platz für eine Rankhilfe, denn Stangen- und Prunkbohnen fangen zügig nach dem Keimen an, in die Höhe zu wachsen. Vielleicht bauen Sie eine praktische Rankhilfe selbst? Den Abschluss dieser Aussaat bilden auch hier das Andrücken der Erde über den Samen und das vorsichtige Angießen.
Noch ein Tipp: Geben Sie Ihren Bohnen eine Starthilfe und legen Sie diese bis zu 24 Stunden vor dem Keimen ins Wasser. Funktioniert genauso bei Erbsen, Lupinen und Wicken!
Lagerung und Konservierung
Im Gegensatz zu Kartoffeln, Rote Beete oder Möhren können Bohnen nicht im Keller gelagert werden. Trotzdem ist die Gartenbohne ein Gemüse, welches unkompliziert und einfach für die Herbst- und Wintermonate haltbar gemacht werden können. Die Liste der gesunden Inhaltsstoffe der Bohnen sind lang: sie liefern ausreichend pflanzliches Eiweiß, wertvolle Ballaststoffe, B-Vitamine außerdem Eisen, Zink und Magnesium.
Fällt die Ernte in Ihrem Garten reichhaltig aus, so können Sie die Bohnen durch Einfrieren unkompliziert für die Herbst- und Wintermonate haltbar machen. Nach dem Ernten werden die Bohnen im Ganzen oder als Schnittbohne kurz in kochendem Wasser blanchiert, anschließend eiskalt abgeschreckt und in einem passenden Glasgefäß oder alternativ im Gefrierbeutel eingefroren. Die Gärtner*innen der vorherigen Generation stand noch kein Gefrierschrank zu Verfügung, so konservierten sie die Bohnen durch Einkochen. Eine praktische Anleitung können Sie hier nachlesen. Ebenso ohne technische Hilfsmittel können die Hülsen so lange an der Pflanze verbleiben, bis die Hülse zusammengetrocknet ist und die Bohnen in ihr als Trockenbohnen verwendet werden können. Bevor Sie die Bohnen zu einem leckeren Gericht verarbeiten, müssen sie ca. 12 Stunden eingeweicht werden.
Gartenbohne - ist auch im Winter ein Genuss - in der Suppe, als Eintopf oder gebraten. Foto: Pixabay
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