Es geht los – Aussäen für die Gemüsesaison

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Es geht los – Aussäen für die Gemüsesaison

Ab Mitte Februar werden die Tage wieder länger, die Sonne erscheint uns allen schon wärmer, die ersten Blüten recken im Garten die Köpfe in die Höhe und das Anzuchtgewächshaus im Keller möchte endlich wieder auf die Fensterbank zurück. Wir sagen Ihnen, welche Samen bereits jetzt in die Erde müssen, damit sich pünktlich bis Ende April kräftige Jungpflanzen entwickeln können.

Körbchen mit kleiner Zinkgießkanne, Gartenharke, Saatguttüten, Moos und Gänseblümchen

Gartenutensilien in Wartestellung – einige Sorten dürfen jetzt als Vorkultur gedeihen

Vorkultur – das Vorziehen von Jungpflanzen

Bei der Aussaat wird zwischen der Direktsaat und dem Vorziehen, der sogenannten Vorkultur, unterschieden. Bei der Direktsaat wird der Samen unmittelbar an Ort und Stelle im Gemüse- oder Hochbeet ausgesät. Dort entwickelt er sich vom Keimling über die Jungpflanze bis zur ausgewachsenen Gemüsepflanze und steht anschließend die gesamte Gartensaison am selben Platz, ohne umgepflanzt zu werden. Die bekanntesten Gemüsearten, die direkt ausgesät werden können sind insbesondere: Stangenbohnen, Buschbohnen, Zuckererbsen, Möhren und Radieschen, Feld- und Pflücksalat, Spinat und Porree, aber auch Mais und Steckzwiebeln.

Die Vorkultur hingegen ist für Pflanzen von Vorteil, die langsamer wachsen, viel Wärme benötigen und insgesamt Kulturen sind, die lange Vegetationsperioden bis zur Ernte aufweisen. Bei einem frühen Aussaatstart tragen diese Pflanzen meist eher erste Früchte bzw. erfreuen uns mit ihren Blüten. Einen weiteren Vorteil der Aussaat im Anzuchtgewächshaus ist der Schutz der Jungpflanze vor Schnecken und anderen Schädlingen, wie Kohl-, Möhren-, Zwiebel- oder Brachfliegen, die ihre Eier meist an junge Keimlinge oder Jungpflanzen ablegen.

In Bezug auf das Saatgut bietet die Vorkultur einen weiteren Nutzen, denn insgesamt wird das Saatgut sparsamer verwendet, da die meisten Gärtner*innen jeden Samen einzeln in Reihensaat in die Erde bringen. Nach wenigen Tagen werden Sie die ersten Pflänzchen entdecken und können gegebenenfalls an Leerstellen nachsäen. Sind die Pflanzen schließlich zu einer Jungpflanze herangewachsen, ist es kein Problem für die Gartenprofis starke, robuste und grüne Pflanzen auszuwählen und diese in den Garten, das Hochbeet oder den Kübel umzusetzen.

Zusammengefasst: Ist die Gemüseart für das Vorziehen Vorkultur geeignet, ist diese Art der Aussaat dringend zu empfehlen, um robuste, gesunde Pflanzen zu pflegen, die trotz langer Vegetationsphase reichlich Früchte tragen oder Blüten zeigen sollen.

Jungpflanzen wachsen in kleinen Anzuchttöpfchen

Steht ein beheizbares Gewächshaus zur Verfügung kann direkt in die Anzuchttöpfchen gesät werden

Schritt-für-Schritt-Anleitung Vorkultur-Einsaat

Schritt 1 – Füllen Sie das Anzuchtgewächshaus mit Aussaaterde. Drücken Sie diese im Anschluss fest an.

Schritt 2 – Ziehen Sie mit Hilfe eines Pikierstabes im Abstand von 3 cm circa 1 cm tiefe Rillen in die Erde.

Schritt 3 – Säen Sie jeden Samen einzeln und achten auf einen Abstand von ca. 1 cm in der Reihe.

Schritt 4 – Streichen Sie die Saatreihen vorsichtig zu. Wichtig ist, dass die Erde vorsichtig angedrückt wird, damit das Saatkorn besser Feuchtigkeit aufnehmen kann und sich die ersten zarten Wurzeln gut verankern können.

Schritt 5 – Um Verwechslungen vorzubeugen: säen Sie pro Reihe nur eine Sorte. Kennzeichnen Sie sich diese anschließend mit Sortenschildern wie z.B. beschriftete Holzklammern oder flache Holzspatel.

Schritt 6 – Samen benötigen zum Keimen kontinuierliche feuchte, aber nicht zu nasse Erde  benutzen Sie daher beim VORSICHTIGem Angießen eine Sprühflasche oder kleine Gießbrause.

Aussaatbedingungen

Für ein optimales Keimen von Saatgut, ist es wichtig, dass die Bedingungen Licht – Wärme – Wasser gut aufeinander abgestimmt sind. Ab Mitte Februar ist das Licht auf der Fensterbank ausreichend, um mit der Aussaat zu beginnen. Bis die ersten Keimlinge zusehen sind, sollte das Aussaatgefäß an einem warmen und hellen Plätzchen stehen und insgesamt feuchte Keimbedingungen bieten (aber nicht zu nass). Ein Aussaatgewächshaus schafft mit seinem lichtdurchlässigem Deckel Bedingungen, die an ein Gewächshaus erinnern. Sollte es einmal zu warm oder die Luftfeuchtigkeit zu hoch sein, können die Klappen geöffnet werden. So wird überschüssige Feuchtigkeit herausgelüftet und einer Schimmelbildung vorgebeugt. Wird der Deckel für kurze Zeit angehoben, findet ein kompletter Luftaustausch statt.

Für die Ansaat eignet sich spezielle Aussaaterde mit einem geringen Nährstoffgehalt, einer feinkörnigen Struktur und einer guten Wasseraufnahmekapazität. So können die Pflanzen stetig, jedoch nicht zu schnell wachsen. Wir empfehlen die vegane, torffreie Aussaaterde von ökohum. Beim Aussäen ist die Aussaattiefe zu beachten. Jede Kultur hat dafür ihre eigenen Anforderungen. Informieren Sie sich vor der Aussaat auf Ihrer Saatguttüte unbedingt darüber in welcher Aussaattiefe die Kultur keimen möchte oder ob es sich gar um einen Lichtkeimer handelt. Basilikum zum Beispiel möchte am Licht zum Keimen gebracht werden, genauso wie zum Beispiel Dill, Echte Kamille und Echter Lavendel.

Violettfarbene Aubergine wächst im Freiland

Ein langer Weg bis zur Ernte – wie erfolgreich eine Aubergine Früchte trägt, die dann geerntet werden können, hängt mit dem Zeitpunkt der Aussaat zusammen

Wachstumserfordernisse

Abhängig von der jeweilig ausgesäten Kultur beginnen die Samen zu keimen, wachsen zu Jungpflanzen heran und stehen bald so eng, dass sie pikiert werden müssen. Wie Pikieren am besten gelingt, lesen Sie hier. Nach dem Pikieren stehen dem Pflänzchen wieder ausreichend Nährstoffe, Platz und Licht zum Wachsen zur Verfügung. Nun ist es auch an der Zeit, bei sonnigem, windstillem Wetter die jungen Pflanzen abzuhärten. Die Pflanzen dürfen beim Auspflanzen in den Garten keinen Kälteschock erleiden, sondern sollen schon vorher die natürlichen Bedingungen im Garten kennenlernen. Bringen Sie dazu die Pflanzen täglich an einem geschützten Ort ins Freie. Mit Hilfe eines Sonnenschirms beugen Sie den ersten Sonnenbrand vor.

Aussaatkulturen

Den ganzen Winter über gab es für Gärtner*innen nichts auszusäen, doch nun ist es wieder so weit. Wir empfehlen als Vorkultur zunächst mit Paprika, Chili und Aubergine zu beginnen. Diese wärmeliebenden Kulturen brauchen lange Zeit, um Blüten und Früchte zu bilden und benötigen dafür unbedingt eine frühe Aussaat. Wenn Sie selbst aussäen, haben Sie zu dem die Auswahl unterschiedlicher Kulturen und sind nicht abhängig von der Jungpflanzenauswahl des Gartenbaubetriebes in Ihrer Nachbarschaft.

Anschließend beginnen Sie Anfang März mit der Tomatenaussaat. Zum gleichen Zeitpunkt, spätestens bis Ende März, können Sie nun auch bei Blühpflanzen mit dem Aussäen beginnen. Sommerblumen wie zum Beispiel Lobelien, Löwenmaul, Sommerastern, Cosmea und Studentenblumen gedeihen gut in Vorkultur und können als Jungpflanze gezielt an die Stelle im Garten gesetzt werden, an der sie blühen sollen. Frostempfindliche Kräuter, Kürbisse, Zucchini und Melonen sollten ab Anfang bis Mitte April vorgezogen werden. Gerade die Samen der Kürbis-, Zucchini- und Melonenpflanzen keimen und wachsen schnell zu stattlichen Pflanzen heran, so dass der Abstand zwischen Aussaat und Auspflanzen nicht allzu lang sein muss.

Im Folgenden möchten wir Ihnen gern einige Kulturen nennen, die für eine Direktsaat im Gartenbeet wunderbar geeignet sind. Bitte beachten Sie, dass diese Aufzählung keinesfalls vollständig ist. Ab Anfang März können Sie mit der Aussaat von Radieschen beginnen. Wir empfehlen ab Mitte März zu dem die Aussaat von einigen Salaten. Möchten Sie den ganzen Sommer über sich selbst mit frischem Salat versorgen, so säen Sie bis September im Abstand von 14 Tagen Salat in Ihrem Garten aus.

Mit der Aussaat von Bohnen und Erbsen  starten Sie frühestens Anfang Mai direkt ins Garten- oder Hochbeet. Die oberirdischen Pflanzenteile der Hülsenfrüchte reagieren sehr empfindlich auf Bodenfrost und müssen bei späten Nachfrösten unbedingt geschützt werden. Außerdem benötigen Hülsenfrüchte für ein gesundes Wachstum einen bereits erwärmten Boden damit zügige Keimung und Austrieb einen starken Keimling hervorbringen kann, der wiederum nicht anfällig ist für Pilzerkrankungen.

Vitamine rund ums Jahr und auf Ihrem Vollkornbrot, erhalten Sie bei der Aussaat von Kresse auf der Fensterbank. Samen finden Sie fast ganzjährig im Handel, auch in Bioqualität. Die Kresse ist ein Lichtkeimer und gedeiht problemlos in jeder Schale, die dünn mit Erde gefüllt und immer ausreichend feucht ist. Alternativ keimt und wächst die anspruchslose Kresse auch auf feuchtem Küchenkrepp. Nach der Aussaat müssen Sie nur wenige Tage warten, bis Sie ein regelmäßiges Grün entdecken können. Wichtig: immer feucht halten!!!

rote Radieschen mit kräftigen grünen Blättern schauen zur Hälfte aus der dunklen Erde im Beet

Geschützt mit einem Abdeckvlies vor allzu kalten Nächten gedeihen Radieschen schon ab März in Hochbeet, Frühbeet oder im Garten.

Die Andenbeere – Unser Tipp für eine Vorkultur

Die Andenbeere kommt aus Südamerika und benötigt, den dortigen klimatischen Bedingungen entsprechend, viel Wärme und Licht. Säen Sie die Andenbeere gern Mitte Februar an einem warmen (20 bis 25 Grad), hellen Platz in einem Aussaatgewächs aus, so entdecken Sie nach einer Keimzeit von 7 bis 14 Tagen die ersten Pflänzchen. Nach 3 bis 4 Wochen können Sie mit dem Pikieren in einzelne Pflanztöpfe beginnen und der Pflanze einen hellen, nicht zu warmen Platz in Ihrer Wohnung oder im Gewächshaus anbieten. Ab Mitte Mai können Sie die Andenbeere, die wunderbar in Kübel oder Pflanzsack gedeiht ins Freie pflanzen. Die Andenbeere trägt reichlich Früchte in der vollen Sonne. Für eine gute Ernte ist ein regelmäßiges Gießen sehr wichtig! Als Nährstoffe empfehlen wir unseren KleePura BioDünger. Düngen Sie ausreichend, jedoch nicht übermäßig, da die Andenbeere, auch unter Physalis bekannt, sonst mehr Blätter als Früchte ausbildet. Reif ist die süße Andenbeere, die zum Gemüse zählt, wenn die Hüllen um die eigentliche Beere beige bis hellbraun abgetrocknet sind. Wird diese entfernt, entdecken Sie die köstliche, orangefarbig leuchtende Andenbeere.

reife, beige farbene Hüllen der Andenbeere hängen an der Pflanze und warten auf die Ernte

Andenbeere klein, kugelrund und gesund. In Kübelkultur angebaut überrascht sie mit bis zu 2 m Höhe so manche Gärtner*in.

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