Tomatenaussaat – Tipps, wie die Aussaat gelingt

Inhaltsverzeichnis

Es ist Februar und vielerorts zeigt sich der Winter von seiner schönsten Seite – es hat geschneit und das ist gut so! Unter den Kleingärtner*innen steigt trotz des vorherrschenden Winters die Vorfreude auf das kommende Gartenjahr und nicht wenige haben bereits das Saatgut vom letzten Jahr zurechtgelegt. Sie können es kaum noch erwarten, bis es endlich losgehen kann. Tomaten auszusäen gehört zu den ersten Arbeiten Ende Februar/Anfang März. Die Tage werden wieder deutlich länger, die Sonne lässt sich öfters blicken und das Zwitschern der Vögel begrüßt den nahenden Frühling.

Sommerliche Tomatenernte verschiedener Sorten - gelb, rot, schwarz
Tomaten im Freiland, Gewächshaus oder als Kübelpflanze auf dem Balkon. Gärtnern macht Freude - von der Aussaat bis zur Ernte. (Foto Pixabay)

Die Vorbereitung - Biosaatgut, Anzuchterde, Pflanzgefäße

Bei vielen Kleingärtner*innen steigt die Vorfreude auf die neue Gartensaison. Es wird fleißig geplant, oft sind die Anbauwünsche größer als es der Garten oder die Anzahl der Hochbeete. Wenn Sie die Saatgutschätze durchstöbern beachten Sie, je älter das Saatgut ist, desto geringer ist seine verbliebene Keimfähigkeit. Eine Faustregel besagt, jedes Jahr verliert Saatgut ca. 10 % seiner Keimfähigkeit.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Tomatenanzucht ist die richtige Auswahl geeigneter Tomatensorten. Dabei sollten sie vor allem den STANDORT im Blick haben, an dem Tomatenpflanzen später einmal gedeihen sollen. Steht in Ihrem Garten ein Gewächshaus und soll dies auch für Ihre Tomatenpflanzen genutzt werden, so können Sie Tomatensorten wählen, für die ein geschützter Anbau empfohlen wird. Verbringen Ihre Tomatenpflanzen den Sommer ausschließlich im Beet oder in Töpfen im Freiland, so greifen Sie auf Biosaatgut zurück, welches eine ausgeprägte Toleranz gegenüber Kraut- und Braunfäule (lat. Phytophthora infestans) aufweist.

 

Aussaaterde:

Genauso wichtig wie das geeignete Saatgut zu finden, ist die Auswahl einer geeigneten Aussaaterde bzw. Anzuchterde. Eine gute Aussaaterde sollte nährstoffarm, locker, durchlässig für Wasser und Luft sein und wenige Mineralsalze aufweisen. Erfahrene Kleingärtner*innen stellen sich solch eine Erde selbst her. Als Neugärtner*in können Sie auf spezielle Aussaaterde aus dem Gartenfachhandel oder Baumarkt zurückgreifen. Wir von KleePura haben in der Vergangenheit beste Erfahrungen mit der Aussaaterde von Ökohum gemacht und empfehlen diese Erde (nicht nur) für die Tomatenaussaat.

 

Aussaatgefäße:

Gut eignet für die Aussaat sind sogenannte Anzuchtschalen oder Zimmergewächshäuser mit Deckel. Sie passen perfekt auf die Fensterbank und der Deckel schafft gleichbleibend feucht-warme Bedingungen zum Keimen. Mit Hilfe der zu öffnenden Luke im Deckel kann das Zuviel an Luftfeuchtigkeit herausgelüftet werden.

 

Auswahl Bio-Saatgut Tomaten:

Alte Tomatensorten stehen für mehr Vielfalt und Geschmack auf dem Tomatenteller. Ihr Ursprung geht direkt auf die Tomatensorten zurück, die im 15. Jahrhundert aus Süd- und Mittelamerika eingeführt wurden. Ihr neues Saatgut kaufen Sie am besten im Bio-Laden Ihres Vertrauens, direkt beim Bio-Saatgutvermehrer oder hier in unserem Online Shop.

 

Alte Sorte fürs Gewächshaus:

Eine sehr bekannte Sorte mit einem hervorragenden Geschmack ist die „Berner Rose“. Ihr Name verrät den „Schweizer“ Ursprung. Das Tomaten-Saatgut „Berner Rose“ ist eine alte, wegen des hervorragenden Geschmacks immer noch bekannte und beliebte Tomatensorte für den geschützten Anbau. Die wärmebedürftige Pflanze zeigt einen kräftigen Wuchs und wird über 2 Meter hoch. Die Früchte sind mittelfrüh reifend, rosarot und saftig-weich mit zarter Haut. Ihr Geschmack ist ausgesprochen aromatisch und süß. Hier gilt folgendes Motto: je reifer desto besser!

 

Alte Sorten für das Freiland:

Die rote Salattomate „De Berao“ gedeiht im Gewächshaus, aber vor allem auch ungeschützt im Freiland, da sie gegenüber der Kraut- und Braunfäule eine sehr gute Toleranz zeigt. Diese Tomate ist eine starkwüchsige, widerstandsfähige Tomatensorte mit ca. 80 g schweren, länglich ovalen Früchten. Als Salattomate überzeugt sie mit einem mild-aromatischen Geschmack, einer mittleren Größe sowie guter Schnittfestigkeit und Lagerfähigkeit.

Bei der Wildtomate „Pubescens“ zeigen sich mirabellengroße, leicht rosarot gefärbte Früchte mit einem saftigen, aromatischen Geschmack. Sie ist geeignet für den Freilandanbau oder für den Anbau auf Balkon oder Terrasse. Die Pubescens wächst buschig, sehr wüchsig und ist überaus ertragreich. Das Ausbrechen der Seitentriebe kann entfallen. Für eine gute Ernte genügen ein Stab, ein Spalier oder ein trichterförmiges Rankgerüst, an dem Sie die Haupttriebe befestigen können.

Die Aussaat

Überlegen Sie vor der Aussaat wieviel Platz Sie Ihren Tomaten in Garten, Balkon oder Gewächshaus bieten können. Davon abhängig sollten Sie die Menge festlegen, die Sie an Saatgut aussäen. Sollten Sie trotz aller Überlegungen zu reichlich aussäen, verschenken Sie Jungpflanzen an Nachbarsgärtner*innen oder nutzen Sie sogenannte „Jung-Pflanzen-Tauschbörsen“.

Der Aussaatzeitpunkt ist für die Tomatenjungpflanze wesentlich für das Gelingen und gutes Wachstum. Beachten Sie beim Aussaatzeitpunkt, dass Sie Tomaten erst nach den letzten Nachtfrösten (Mitte Mai) ins Freiland setzen können. Zusätzlich sind Tomaten sehr lichtbedürftig und damit auf längere Tage angewiesen.

Tipp Aussaatzeitpunkt

Vor Ende Februar sollte keinesfalls ausgesät werden! Besser ist, Sie warten die ersten Märztage für eine Aussaat ab. Wir empfehlen bis spätestens zum 25. März mit der Aussaat zu beginnen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs Aussäen:

Schritt 1

Füllen Sie eine Anzuchtschale mit geeigneter Erde bis ca. 2 cm unter dem oberen Rand.

Schritt 2

Ziehen Sie im Abstand von 3 cm circa 1 cm tiefe Rillen in die Erde. Nutzen Sie dafür die Hilfe eines Pikierstabes, Bleistifts oder Holzspießes.

Schritt 3

Säen Sie jeden Samen einzeln und achten auf einen Abstand von ca. 1 cm in der Reihe. Um Verwechslungen der einzelnen Tomatensorten auszuschließen, säen Sie pro Reihe bitte nur eine Tomatensorte.

Schritt 4

Nach dem Ansäen streichen Sie die Saatreihen vorsichtig zu und drücken diese ebenso vorsichtig an. Das vorsichtige Andrücken ist wichtig, da somit das Saatkorn besser Feuchtigkeit aufnehmen und sich die ersten zarten Wurzeln schneller verankern können.

Schritt 5

Kennzeichnen Sie sich die Reihen mit Sortenschildern. Dafür verwenden Sie z.B. flache Holzspatel (Holzeisstiele), Holzklammern oder Schildchen, die Sie sich beispielsweise aus leeren Plastikbechern herstellen können. An den Anfang jeder Reihe werden diese Schildchen in die Erde gesteckt.

Schritt 6

VORSICHTIG angießen. Dies gelingt am besten mit einer sogenannten Blumenbrause (Pflanzendusche) oder mit einer Sprühflasche. Tomatensamen benötigen zum Keimen eine kontinuierlich feuchte Erde, aber nicht zu nass. Zum Feuchthalten der Erde sprühen Sie regelmäßig, vermeiden jedoch unbedingt Staunässe im Wurzelbereich.

Nach ca. 3 - 4 Wochen sind die Tomatenpflänzchen so groß, dass ein neues Zuhause nötig wird. Pikieren Sie jetzt! (Foto Pixabay)

Pflege

Tomaten benötigen zum Keimen eine gleichbleibende Temperatur zwischen 20 und 24 Grad. Unter diesen Bedingungen sollten Sie innerhalb von 10 bis 14 Tagen die ersten gekeimten Tomatensamen entdecken. Je kälter die Umgebungstemperatur ist, umso länger dauert der Keimprozess. Stellen Sie die Anzuchtschale mit Deckel also am besten an das Südfenster eines warmen Zimmers.

Sobald Sie sehen, dass (fast) alle Tomatensamen gekeimt sind und als grüner Teppich dem Licht emporwachsen, entfernen Sie den durchsichtigen Deckel. Die Tomaten benötigen es nun nicht mehr so warm. Eine Temperatur von max. 18 °C ist jetzt völlig ausreichend, sogar notwendig! Tomaten sollen ab jetzt lieber langsam wachsen, Wurzeln im Verborgenen ausbilden und nicht in die Höhe schießen.

Tipp Temperatur

Für ein stabiles, langsames Wachstum nach dem Keimen, verringern Sie die Umgebungstemperatur um einige Grad. Suchen Sie einen neuen, kühleren, dennoch sehr hellen Platz für die Aussaatschalen!

Pikieren

Die Pflanzen erhalten durch einen eigenen Topf bzw. das Auseinanderpflanzen neue Nährstoffe und bessere Wachstumsbedingungen. Jedes Pikieren stoppt die Jungpflanze einerseits kurzzeitig in ihrem Größenwachstum (Schossen) und schafft dadurch gleichzeitig die Möglichkeit nach dem Anwachsen eine kräftige, stabile Jungpflanze zu werden. Pikierte Pflanzen zeichnen sich durch beste Gesundheit aus und sind später weniger anfällig für Schädlinge wie z.B. Blattläuse.

Wir berichten über zwei Möglichkeiten des Pikierens von Tomatenpflanzen. Sie entscheiden, welche am besten zu Ihnen und Ihren Möglichkeiten passt.

Schritt für Schritt Anleitung fürs Pikieren

Die altbewährte Methode eignet sich für ca. 4 – 6 Wochen alte Tomatenpflanzen, bei denen sich mindestens das erste, manchmal schon das zweite Laubblattpaar nach den Keimblättern gebildet hat.

Schritt 1

Sie füllen Pflanztöpfe (Durchmesser 11- 13 cm) mit Erde. Die Erde im eigenen Topf sollte für die Jungpflanzen nährstoffreicher sein als Anzuchterde. Verwenden Sie dafür gern die Naschgarten-Bio Erde von Ökohum. Das Töpfchen sollte bis zum Rand mit Erde gefüllt sein, die sie leicht andrücken.

Schritt 2

Mit einem Pikierholzstab oder einem angespitzten Rundholzstab bohren Sie ein Loch in die Erde.

Schritt 3

Nun können Sie die Jungpflanzen mit Hilfe des Pikierstabes vorsichtig aus der Anzuchtschale heben und bis zu den Keimblättern neu einpflanzen.

Schritt 4

Sie gießen die einzelnen Pflänzchen mit Hilfe der Blumenbrause oder einer Gießkanne an. Verwenden Sie hierzu abgestandenes und gut temperiertes Wasser. Auf keinen Fall kaltes Wasser aus der Leitung – am besten Regentonnenwasser.

Nach dem Pikieren hat jedes Pflänzchen seinen eigenen Topf - hier mit Sortenetikett.

Die etwas aufwendigere Methode wird direkt vor dem Erscheinen des ersten Laubblattpaares (Blattpaar nach den beiden Keimblättern), spätestens aber 3 Wochen nach dem Keimen, durchgeführt. Sie benötigen dafür Kisten z.B. ausgediente Obstkisten aus Sperrholz.

Schritt 1

Dichten Sie die Obstkisten mit Zeitungspapier ab und füllen Sie diese mit Erde. Am besten bewährt hat sich eine Mischung aus zwei Teilen Bio-Universalerde mit einem Teil guter Komposterde. Drücken Sie die Erde in der Kiste leicht an und befeuchten Sie diese bereits jetzt etwas. Warten Sie ca. 1 Stunde bis sich die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt hat und beginnen Sie dann mit dem Pikieren. Falls Sie zu viel gegossen haben, dann warten Sie noch 1 oder 2 Tage mit dem Vereinzeln.

Schritt 2

Mit einem Pikierholzstab oder einem angespitzten Rundholzstab bohren Sie im Abstand von 10 cm Löcher in die Erde.

Schritt 3

Nun können Sie analog zur altbewährten Methode die Jungpflanzen mit Hilfe des Pikierstabes vorsichtig aus der Anzuchtschale heben und bis zu den Keimblättern tief neu einpflanzen.

Schritt 4

Sie gießen die einzelnen Pflänzchen mit Hilfe der Blumenbrause oder einer Gießkanne vorsichtig an. Auch hier bitte kein kaltes Leitungswasser verwenden.

Nach einigen Wochen werden Sie feststellen, dass Ihre Pflänzchen sich erneut beim Wachsen in die Quere kommen. Nun wenden Sie die altbewährte Methode an und geben jeder Tomatenjungpflanze einen eigenen Topf. Sobald jede Tomatenpflanze Ihren eigenen Topf hat, können Sie mit Hilfe von Holzstäbchen die Stabilität der Pflanze unterstützen. Verwenden Sie dafür kleine Ästchen (alternativ Schaschlikspieße) in dem Sie diese mindestens 1 cm neben die Sprossachse in die Erde stecken. Mit einer Sisal- bzw. Juteschnur können die zarten Pflänzchen auch angebunden werden.

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