Die Kartoffel – eindrückliche, pflegeleichte Kultur im Gemüsegarten, die jede oder jeden überzeugen wird – bei der richtigen Pflege vor allem mit dem Ernteergebnis!

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) - Pflege, Schädlinge & Krankheiten, Ernte -

Ihre Kartoffeln wachsen und gedeihen und im besten Fall sind alle Pflanzen kerngesund - Kartoffelanbau im eigenen Garten lohnt sich! Doch in manchen Jahren fragen Sie sich manchmal, warum bekommen die Blätter braune Flecken oder sind ganz kahlgefressen? Gern möchten wir auf die wichtigsten Fragen eine Antwort geben! Benötigt die Kartoffelpflanze eine weitere Düngegabe? Haben Kartoffelkäfer, die auf den Blättern der Kartoffelpflanze sitzen, negativen Einfluss auf den Ertrag? Wie vermeide ich die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)? Woran erkenne ich, dass die Kartoffeln aus der Erde geholt werden können? Was ist das für eine rissige, schorfkantige Struktur? Wo lagere ich meine reichhaltige Ernte?

Die Kartoffel – eindrückliche, pflegeleichte Kultur im Gemüsegarten, die jede oder jeden überzeugen wird – bei der richtigen Pflege vor allem mit dem Ernteergebnis!

Die Kartoffel – eindrückliche, pflegeleichte Kultur im Gemüsegarten, die jede oder jeden überzeugen wird – bei der richtigen Pflege vor allem mit dem Ernteergebnis!

Pflegemaßnahmen

Die Kartoffel gehört zu den unkomplizierten Gemüsepflanzen im Garten. Üblicherweise erfolgt der Kartoffelanbau in Dämmen oder im Pflanzsack. Nach dem Sie die Kartoffeln in die Erde gelegt haben, müssen Sie nicht lange warten, nach 2 bis 3 Wochen entdecken Sie die ersten grünen Spitzen, die weiter und weiter der Sonne entgegenwachsen wollen.

Folgende Dinge sollten Sie im Auge behalten:

Anhäufeln – warum diese Methode sinnvoll und hilfreich ist

Nach dem Legen der Pflanzkartoffeln haben Sie diese mit Erde bedeckt und bereits in diesem ersten Schritt leicht angehäufelt. Sobald die ersten Triebe ungefähr 15 cm aus der Erde schauen, häufeln Sie im Abstand von zwei Wochen 2- bis 3-mal an. Nutzen Sie dafür evtl. die Hilfe einer Handhacke und ziehen Sie die Erde von den Seiten leicht zur Kartoffelpflanze, so dass nur noch die Triebspitzen zu sehen sind. Das Anhäufeln bietet drei Vorteile: Erstens bilden sich dadurch an der Sprossachse stets neue Sprossausläufer (Stolonen), an denen sich Knollen bilden können, zweitens lockern Sie regelmäßig den Boden und sorgen für Durchlässigkeit und drittens entwurzeln Sie automatisch Beikräuter. Im Anschluss an das Anhäufeln können Sie die Kartoffeln mit frischem Rasenschnitt oder Heu mulchen. So bleibt die Feuchtigkeit im Boden, zu dem wirkt der Mulch Unkraut unterdrückend.

Kartoffeln blühen in unterschiedlichen Farben. Meist sind weiße, manchmal aber lila oder rosafarbene Blüten zwischen dem grünen Laub zu sehen.

Kartoffeln blühen in unterschiedlichen Farben. Meist sind weiße, manchmal aber lila oder rosafarbene Blüten zwischen dem grünen Laub zu sehen.

Wässern – für einen guten Ertrag benötigt die Kartoffel das kostbare Nass

Immer wieder erreicht uns die Frage nach dem Gießverhalten des Gärtners*in beim Kartoffelanbau. Grundsätzlich gilt: Wässern Sie Ihre Kartoffeln regelmäßig und sorgen so für ein regelmäßiges Wachstum und einen hohen Ertrag. Während der trockenen Sommer der vergangenen Jahre war es gewiss wichtig und richtig die Kartoffelpflanzen mit einer regelmäßigen Wassergabe beim Wachstum zu unterstützen. Stellen Sie beim Überprüfen des Bodens vor dem Gießen fest, dass es unter den Kartoffelpflanzen sehr trocken ist, sollten Sie gießen. Zeigt sich das Wetter im Frühling mit regelmäßigen Regenschauern und nicht allzu heißen Temperaturen, können Sie auf das Gießen verzichten. Nicht verzichten sollten Sie auf das Wässern der Kartoffelpflanzen, wenn diese im Pflanzsack wachsen. Sie benötigen regelmäßig Wasser für ein gutes Wachstum.

Düngen – Kartoffel gilt als Starkzehrer

Viele Gärtner*innen kennen den Kartoffelanbau der Großmutter. Die Pflanzen wuchsen, die Großmutter schaute nicht weiter nach den Kartoffeln und spätestens im Frühherbst kam es zu einer reichhaltigen Kartoffelernte. Wichtig zu wissen ist, dass Böden früher regelmäßig mit Stalldung im Hinblick auf ihre Nährstoffe aufgewertet wurden. Direkt nach der Ernte wurde der Mist aus dem Stall aufs Feld bzw. in den Garten gebracht. Somit gelangten problemlos wichtige Nährstoffe in den Boden. Unser Gärtnern heute hat sich verändert. Immer seltener nutzen Kleingärtner*innen Mist für den Boden. Um der Kartoffel trotzdem genügend Nährstoffe in „gesunder“ Form zur Verfügung zu stellen, empfehlen wir die Nachdüngung mit KleePura-BioDünger.

Sechs Wochen nach der Pflanzung sollten Sie pro Quadratmeter mit 2 bis 3 Händen KleePura BioDünger nachdüngen. Mischen Sie die Pellets wie gewohnt rund um die Pflanzen in den Boden ein. Für den Pflanzsack gilt als Dosierhilfe die Menge von 1 bis 2 Hände pro 10 l Erde. Eine weitere Möglichkeit der Kartoffelpflanze bei hellgrünem Laub und stockendem Wachstum mit Nährstoffen zu helfen, ist das Gießen mit Brennnesseljauche.

Kartoffelkäfer – ungeliebter Gast oder Plagegeist?

Kartoffelpflanzen gedeihen vor allem in den Stellen im Garten unproblematisch, auf denen in den letzten 5 Jahren keine Kartoffeln oder andere Nachtschattengewächse wie zum Beispiel Tomaten wuchsen. Ein wirklicher Plagegeist beim Anbau von Kartoffeln ist der sogenannte Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata). Der Kartoffelkäfer gehört zur Familie der Blattkäfer und ist gelb, hat schwarze Flecken um den Hals und genau zehn schwarze Streifen auf dem Rücken. Ab Mai erwacht der Käfer im Boden aus seinem Winterschlaf. Von dort aus macht er sich auf die Suche nach Kartoffelpflanzen. Halten Sie unbedingt eine Fruchtfolge ein, um den Käfer in Ihrem Garten nicht als Plage zu erleben. Es hilft ab Anfang Juni immer wieder vor allem die Unterseite der Blätter nach den orangeroten Eiern der Larven, die in Bündeln unter den Blättern deponiert sind, abzusuchen und abzusammeln. Die Eier werden zerdrückt. Entdecken Sie bereits Käfer, müssen auch diese vernichtet werden.

Der Befall durch den Kartoffelkäfer schädigt die Kartoffelpflanze. Seien Sie wachsam und schauen Sie aufmerksam ab Juni nach den gestreiften Käfern.

Der Befall durch den Kartoffelkäfer schädigt die Kartoffelpflanze. Seien Sie wachsam und schauen Sie aufmerksam ab Juni nach den gestreiften Käfern.

Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) – wann es den Naturgarten trifft

Bei dieser schlimmsten Kartoffelkrankheit ist der Gärtner*in machtlos. Bei der Krankheit handelt es sich um einen Pilz, der bei mäßigen Temperaturen und häufigem Regen bestens gedeiht. Zunächst werden die Blätter und Stängel befallen. Beide weisen braun-schwarze Flecken auf und vertrocknen. Der Schimmel wandert vom Stängel weiter in die Wurzel und befällt die Knollen. Kartoffeln, welche mit der Kraut- und Braunfäule befallen sind, sind nicht lagerfähig. Anfangs können Sie versuchen, das Laub mit gelblich-braunen Flecken zu entfernen und zu entsorgen. Wird der gesamte Bestand befallen, ist dies eine aussichtslose Arbeit. Es gilt: Vorbeugen ist die einzige effektive Methode.      Unsere Empfehlungen:

  • Pflanzen Sie robuste Sorten (z.B. Sarpo Mira).
  • Halten Sie eine weite Fruchtfolge ein, d.h. Kartoffeln gehören frühestens nach 4 Jahren auf den gleichen Standort.
  • Wählen Sie luftige, sonnige Lagen. So können Wind und Sonne die Blätter immer wieder trocknen.
  • Beachten Sie Pflanzabstände von mindestens 60 cm.
  • Nutzen Sie das Vorkeimen als Wachstumsvorsprung.

Kartoffelschorf – vor allem auf sandigen Böden zu Hause

Der Kartoffelschorf, der schuppige, rissige Stellen auf der Schale der Kartoffel zeigt, wird von einem Bakterium hervorgerufen. Unter Kleingärtner*innen gilt der Kartoffelschorf als „Schönheitsfehler“ hat aber keinen Einfluss auf Ertrag und Geschmack. Unterschieden wird in Flachschorf, der flach auf der Schale wächst, Tiefschorf, welcher Risse in der Schale bildet und in die Kartoffel hineinwächst und Buckelschorf, der aus der Kartoffel herauswächst. Mit folgenden Maßnahmen können Sie dem Kartoffelschorf entgegentreten:

  • Wechseln Sie regelmäßig den Standort für den Kartoffelanbau und stellen Sie Ihren Kleingarten auf eine weite Fruchtfolge um.
  • Wässern Sie regelmäßig trockene Standorte. Das Bakterium findet sich vor allem in Sandböden, weil es zur Ausbreitung Sauerstoff benötigt und dieser im lockeren, durchlässigen Sandboden zu finden ist.
  • Bauen Sie robuste Sorten an, die nicht anfällig für Kartoffelschorf sind.
  • Bauen Sie Kartoffeln nicht auf frisch umgegrabener Wiese an.
  • Kalken Sie nicht vor dem Kartoffelanbau.
Die Freude aller Kleingärtner*innen - endlich Ernte

Die Freude aller Kleingärtner*innen – endlich Ernte!

Ernte

Die Kartoffel steht prächtig, grün und groß, doch längst verblüht in der Reihe oder dem Pflanzsack. Wann ist die Zeit für die Ernte nun endlich gekommen? Ungeduldige Gärtner*innen können es kaum erwarten und graben bereits unter dem noch grünen Laub nach den Schätzen der Erde. Sollten Sie zu diesen Gärtner*innen gehören und es kaum erwarten können, neue Kartoffeln zu essen, so beschränken Sie sich in dem Fall auf die oberen Kartoffeln. Die Pflanze lassen Sie weiter gedeihen, denn so können die Knollen, tiefer in der Erde gelegen, weiterwachsen und größer werden. Tatsächlich zur Ernte schreiten können Sie, wenn Stängel und Blätter braun geworden und mindestens drei Wochen abgestorben sind. Gerade in heißen Sommern ist die feuchte Erde die optimale Lagerstätte für die Erdäpfel. Eine Ruhezeit im Boden schadet der Kartoffel in keinem Fall, sondern gibt der Kartoffel die Möglichkeit nachzureifen. Überprüfen Sie die Reife, bevor Sie mit der Grabegabel die Kartoffeln ernten. Dafür holen Sie einige Kartoffeln mit der Hand aus der Erde und überprüfen die Schale. Lässt sich diese mit dem Daumen leicht abrubbeln, sollten die Kartoffeln noch in der Erde verbleiben. Ist sie hingegen fest, kann geerntet werden.

Für die Ernte empfehlen wir einen trockenen, sonnigen Tag sowie eine Grabegabel. Stechen Sie seitlich entlang der Reihen möglichst tief in den Boden hinein. Heben Sie die Erde mit den Knollen nach oben. Nun können Sie diese mit den Händen in den Erntekorb legen. Die Ernte im Pflanzsack erfolgt ohne „Hilfsmittel“. Ziehen Sie die Kartoffelpflanze aus der Erde. Meist hängen einige Kartoffeln an der Pflanze. Die restlichen graben Sie mit den Händen aus der Erde.

Lagerung

Nach der Ernte können Sie die Kartoffeln zunächst sortieren. Sehr kleine Kartoffeln oder Kartoffeln mit großen Verletzungen sollten Sie in den nächsten Tagen essen. Alle Kartoffeln, die Sie einlagern möchten, müssen ohne Verletzungen und frei von Erdklumpen sein. Überprüfen Sie am besten jede Kartoffel und entfernen Sie mit Hilfe einer Gemüsebürste Erde von den Kartoffeln.

In der ersten Woche nach der Ernte lagern Sie die Kartoffeln einlagig ausgebreitet zum Nachreifen in einem mäßig warmen, dunklen Raum. Der Raum sollte gut durchlüftet sein, damit sich Lagerkrankheiten, die von Pilzen hervorgerufen werden können, keine Chance haben. Kontrollieren Sie während der ersten Woche auf evtl. faulende Kartoffeln und sortieren Sie diese sofort aus. Anschließend bringen Sie die Kartoffeln an ihren Winterlagerplatz. Dafür eignet sich ein dunkler, feuchter, kalter Kellerraum. Als Lagerstätte eignen sich Holzkisten oder offene Behälter. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeberartikel Vorratswirtschaft.

Reichhaltige Kartoffelernte

So sieht eine reichhaltige Ernte gesunder Kartoffeln aus.

 

Haben Sie Fragen zu KleePura oder zum Anbau von Kartoffeln in (Klein)Garten, Pflanzsack oder Hochbeet?

Schreiben Sie uns gern eine E-Mail, wir beantworten Ihre Fragen sehr gern!