Weihnachtsbaumkauf leicht gemacht – Tipps und Tricks

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Weihnachtsbaumkauf leicht gemacht – Tipps und Tricks

Die meisten von uns möchten sich an der Schönheit ihres Weihnachtsbaumes lang erfreuen. Für viele ist es ein Ritual, den Baum gemeinsam auszusuchen oder ihn gar in den letzten Tagen vor dem Fest direkt aus dem Wald zu holen. Doch woher kommen die Bäumchen, die unser Christfest „begrünen“? Welche verschiedenen Sorten gibt es und was können wir tun, um den Baum möglichst lange, mindestens bis zum Fest der Heiligen Drei Könige, frisch in unseren Wohnungen zu halten? Wir haben uns außerdem die Frage gestellt, ob ein Weihnachtsbaum im Topf wirklich eine umweltfreundliche Antwort auf die vielen geschlagenen Weihnachtsbäume ist, die unsere Stuben erleuchten.

rotes Model-auto im Schnee Mit Bäumen von heimischen Plantagen vermeiden Sie lange Transportwege und erstehen einen Baum, der deutlich später geschlagen wird als importierte Ware.

Überraschenderweise liegt die Heimat unserer Weihnachtsbäume zu 90 Prozent in Deutschland. Nur 10 Prozent werden aus anderen Ländern importiert. Der größte Weihnachtsbaumimporteur ist Dänemark. In diesem Land gibt es große Weihnachtsbaumplantagen. Ein unterstützenswertes Projekt in Dänemark sind Weihnachtsbäume mit der Bezeichnung „Fair Tress“. Kaufen Sie solch einen Weihnachtsbaum unterstützen Sie mit Ihrem Mehrpreis Zapfensammlerfamilien in Georgien. Der in Europa genutzte Samen für Nordmanntannen stammt fast ausschließlich von Bäumen aus Georgien. „Fair Tress“ setzt sich für sichere Kletterausrüstung und angemessenen Lohn für die Arbeiter ein.

Auch hierzulande finden Sie zumeist Plantagenbäume bei den Weihnachtsbaumverkäufen. Bäume, die direkt aus dem Wald kommen hingegen sind sehr selten und werden bei Waldpflegemaßnahmen geerntet. Manche Forstbetriebe bauen auf sogenannten Sonderflächen, z.B. unter Stromleitungen, kleine Weihnachtsbaumplantagen auf. Diese werden an Adventssamstagen gegen einen geringen Endpreis zum Selberschlagen frei gegeben.

Viele verschiedene Nadelbaumarten können Sie als IHREN Weihnachtsbaum kaufen. Einige dieser Bäume stellen wir Ihnen vor:

Blaufichte

Die Blaufichte kommt ursprünglich aus den kalten Rocky Mountains. Bei uns finden Sie Blaufichten oft als Plantagenbäume. Die Blaufichte zeichnet sich in jungen Jahren durch einen geraden, regelmäßigen, pyramidenförmigen Wuchs aus. Sie besitzt spitze (!) und stechfreudige Nadeln. Die Blaufichte zeigt sich mit der leicht grün-bläulichen Farbe und dem charakteristischen Duft ihrer Nadeln als stattlicher Weihnachtsbaum.
Bei ausreichender Wasserversorgung ist eine frisch geschlagene Blaufichte eine sehr gute Wahl. Aus dem Grund ist die Blaufichte eine unserer Favoriten!

Douglasie

Die Douglasie kommt aus Nordamerika, erreicht dort Höhen bis zu 100 Meter und kann bis zu 1400 (!) Jahre alt werden. Ein besonderer Weihnachtsbaum, welcher schmal, nach unten hin kegelförmig wächst und graugrüne, einzelnstehende Nadeln aufweist. Reiben Sie diese aneinander, so strömt Ihnen Orangenduft entgegen. Gerade in warmen Räumen können Sie diesen Duft besonders gut riechen. Die dünnen, biegsamen Äste der Douglasie haben weiche Nadeln, die vor allem leichten Weihnachtsschmuck tragen. Die Douglasie hält sich ungefähr so lange wie eine Blaufichte.

Nadelbaum-äste mit Schnee bedeckt Eine Fichte schmücken Sie am besten im Garten. Mit natürlichem Schmuck und leuchtenden Kerzen kann sich der Baum hier von seiner besten Seite zeigen.

Gemeine Fichte

Die Gemeine Fichte oder auch Rotfichte genannt ist der weitverbreitetste, immergrüne Baum in Europa. Die Gemeine Fichte zeigt einen regelmäßigen Wuchs, kleine kurze Nadeln und eine grüne Farbe. Beachten Sie die Anforderungen der Fichte kann sie mit ihren stabilen Ästen im Innen- und Außenbereich als perfekt anzuschauender Weihnachtsbaum geschmückt werden. Historisch gesehen kann dieser Baum als der eigentliche Weihnachtsbaum in Europa angesehen werden. Seit Jahrhunderten wird die Fichte von den Menschen hier als Weihnachtsbaum in die Stuben gestellt.
Die Gemeine Fichte sollte so kurz wie nur möglich vor dem Aufstellen geschlagen werden da sie von allen Nadelbäumen als der Empfindlichste gilt. Ohne zusätzliches Wasser im Weihnachtsbaumständer währt die Freude nur kurz und schon bald rieseln die Nadeln zu Boden. Wenn Sie keinen Weihnachtsbaumständer mit Wasserspeicher haben oder auf einen klassischen Weihnachtsbaumständer Wert legen, dann raten wir eher zu einer Nordmann- oder Nobilistanne. Als Schmuck für Balkon und Terrasse ist die Fichte ein idealer Weihnachtsbaum.

Kiefer

Die Kiefer ist ein Baum, der schon seit der Eiszeit in unseren Breiten heimisch ist. Eine Kiefer als Weihnachtsbaum ist etwas für Liebhaber, die wenig Schmuck und Kerzen zum Dekorieren ihres Baumes brauchen und ihn trotzdem schön finden werden! Die Kiefer hat lange, spitze Nadeln, die immer als Paar aus einer Nadelscheide wachsen. Kiefernzweige erscheinen filigran und können leicht brechen. Jede Kiefer erscheint individuell in ihrer Wuchsform und könnte genau deswegen der richtige Weihnachtsbaum für Sie sein. Die Kiefer bringt in unsere Wohnzimmer den Duft des Waldes und hält sich auch bei Trockenheit im Weihnachtsbaumständer und Wärme im Zimmer sehr lange.

Pinienzapfen Eine Kiefer in freier Natur- auch als Weihnachtsbaum vorstellbar-vor allem für Liebhaber!

Nordmanntanne

Die Nordmanntanne kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und wird deswegen manchmal auch Kaukasustanne genannt. In ihrer Heimatregion bewaldet sie ganze Hügel und Berge. Sie zeichnet sich durch ein sehr langsames Wachstum in kälteren Regionen aus. Sie müssen ungefähr zehn Jahre warten, bis dieser Weihnachtsbaum Raumhöhe erreicht. Dementsprechend teuer ist der Baum hierzulande.
Die Nordmanntanne hat ein weiches, dichtes Nadelkleid, stabile Äste und sondert keinen Harz ab. Hervorzuheben ist die gute Haltbarkeit in warmen Stuben. Bis zu drei Wochen steht ein Baum, ohne auch nur eine Nadel abzuwerfen. Nadelbaum-ast Ist das wirklich ein Weihnachtsbaum? – Eine Nordmanntanne sieht manchmal so perfekt aus, dass man an seiner Natürlichkeit zweifeln könnte.

Nobilistanne

Die Nobilistanne, welche ursprünglich aus dem Westen Nordamerikas stammt, wird auch Silber- oder Edeltanne genannt. Die Bezeichnung Edeltanne hat der Baum aus zwei Gründen:
Erstens gilt das weiche, weißliche Holz als bestes Bau- und Konstruktionsholz Nordamerikas.
Zweitens ist sie als ein Weihnachtsbaum von blaugrüner Farbe mit weichen Nadeln, einer Haltbarkeit von vier Wochen in warmen Wohnstuben und einem starken Nadelduft einfach unschlagbar. Der nicht etwas unregelmäßige Wuchs ist bei diesen vielen Vorteilen gut zu verkraften.

Umweltfreundlich aus dem Topf?

Weihnachtsbäume aus dem Topf werden oft unter der Prämisse gekauft, diesen im Frühjahr in den Garten zu setzen und damit der Umwelt etwas Gutes zu tun. Klingt erstmal gut, zumal wenn der Garten nicht groß genug ist, die Bäumchen in den nächsten Wald gepflanzt werden könnten Achten Sie unbedingt beim Topfbaumkauf darauf, dass es sich um einen im Topf gewachsenen Baum handelt. Das bedeutet, dass Ihr Topf-Weihnachtsbaum schon als kleiner Setzling in den Topf gepflanzt wurde und dort bis zum Verkauf gewachsen ist. Ein klares Indiz, für einen im Topf gewachsenen Baum ist ein komplett durchwurzelter Topf bzw. deutlich (!) sichtbare Wurzeln. Vorsicht ist angesagt bei Weihnachtsbäumen im Topf in denen die Bäume wie reingesteckt wirken und schief aussehen. Werden junge Bäume ausgegraben bzw. abgestochen und nur für den Verkauf in Töpfe gepflanzt/gesteckt, werden Sie nicht viel Freude mit diesem Bäumchen haben. Die Wurzeln werden beim Ausgraben oft nachhaltig beschädigt. Der Baum kann dadurch nicht anwachsen und geht ein. Um ganz sicher zu sein, fragen Sie Ihren Händler des Vertrauens Vergessen Sie bei Topfbäumen auf keinen Fall das Gießen und setzen Sie den Baum beim Umpflanzen im Frühjahr in neue Pflanzerde.

Umwelt-Tipp: Wenn es wirklich umweltfreundlich sein soll, so gehen Sie am Weihnachtstag mit Strohsternen und Äpfeln ausgerüstet in den Wald, suchen sich ein hübsches Tannenbäumchen, schmücken dieses und genießen beim Singen von Weihnachtsliedern „ihren“ Weihnachtsbaum. Decken, Tee und Kekse machen es gemütlich und ihre Kinder werden das ganze Jahr beim Spazierengehen wieder zu „ihrem“ Weihnachtsbaum laufen wollen. Achtung: Denken Sie daran vor dem Heimweg den Schmuck wieder einzusammeln.

Schafe in einer Nadelbaum-Schule Shropeshire-Schafe befreien Bio-Weihnachtsbäume vom Unkraut; Foto:Mittelmühle Adelberg Weihnachtsbäume

Woher holen, wenn nicht stehlen? -Wo Sie Weihnachtsbäume kaufen können, ohne heimlich im Wald sägen zu müssen!

Schon ab dem ersten Adventssamstag können Sie überall in Deutschland Weihnachtsbäume kaufen. In den Städten ist der Kauf an „jeder“ Ecke und auf dem Land in jedem dritten Dorf möglich. Leider bieten auch Discounter Bäume an, die oft nicht aus der Region stammen.
Achten Sie für den Baum des Kaufes auf eine möglichst regionale Herkunft. Fragen Sie nach woher die Bäume stammen, wann sie geschlagen wurden und nehmen Sie sich Zeit für das Aussuchen des Bäumchens.
Mittlerweile gibt es auch beim Weihnachtsbaumverkauf zertifizierte Gärtnereien, die nach EU-Bio-Richtlinien wirtschaften. Sie garantieren ein Bäumchen bei welchem die Unkrautregulierungsmaßnahmen nicht mit Herbiziden und Pestiziden durchgeführt worden sind, sondern per Hand, durch Mähen oder mit Shropshire-Schafen erfolgen. Die Schafe fressen zuverlässig um die Bäume herum und verzichten auf den Genuss der zarten Maiwuchsspitzen. Nebenbei führen Sie den Bäumen Nährstoffe zu. Das Pflanz- und Saatgut solcher Bäume ist ökologischen Ursprungs. Sie erhalten Bio-Weihnachtsbäume aus dem ökologischen Gartenbau an mittlerweile fast 700 Orten in Deutschland. Lesen Sie nach, ob es auch bei Ihnen in der Nähe die Möglichkeit zum Kauf einen solchen Baumes gibt.

Möchten Sie einen Baum aus dem Wald in Ihre Stube stellen so fragen Sie bei Ihren örtlichen Forstwirtschaften nach.

Pflegetipps: Ob nun Bio oder konventioneller Weihnachtsbaum. Sollten Sie den Baum nicht sofort in die Stube stellen können, so ist es wichtig ihn bis zum Reinholen in einen Eimer mit Wasser zu stellen. Bevor der Baum ins Zimmer darf, schneiden Sie eine schmale Baumscheibe von ca. 5 cm mit einer scharfen Säge ab. Setzen Sie den Weihnachtsbaum unbedingt immer in einen Weihnachtsbaumständer mit Wasserreservoir und denken Sie an das regelmäßige Gießen. Vor allem in den ersten zehn Tagen ist Ihr Baum besonders durstig. Eine Faustregel- ein zwei Meter hoher Weihnachtsbaum benötigt 2 Liter Wasser pro Tag. Hat Ihr Weihnachtsbaum immer ausreichend Wasser verlängert sich die „Lebenszeit“ Ihres Baumes enorm. Das macht sich besonders bei frisch geschlagenen Weihnachtsbäumen wie Fichten bemerkbar. Diese hält mit Wasser deutlich länger ohne Nadeln zu verlieren.

…Und nun wünschen wir Ihnen Frohe Weihnachten mit einem schönen Weihnachtsbaum!

Kerze und Weihnachtsbaumkugel

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