Neue Sorten aussäen, sich auf Blüten und Früchte freuen. Das ist eine sehr schöne Aufgabe bei der Gartenarbeit. Für eine erfolgreiche Aussaat müssen jedoch zunächst die Aussaathinweise gelesen und verstanden werden. Die Aussaattiefe ist abhängig von der gesäten Kultur. Warum sie wichtig ist, erfährst Du hier!
Für das Verständnis
Für ihren Stoffwechsel benötigen Pflanzen abhängig von der Kultur, besondere Bedingungen. Für die Keimung, die den Beginn einer neuen Pflanze darstellt, sind die Faktoren Temperatur, Feuchtigkeit, und Licht wesentliche Geling-Faktoren. Die Ansprüche an das Licht bei der Keimung ist für jedes Saatgut individuell. Stimmen die Bedingungen des Lichts nicht für den jeweiligen Samen, wird er trotz aller anderen stimmigen Faktoren, nicht oder nur sehr schwer keimen. Diese Vorgänge werden über Phytochrome, die im Saatgut vorliegen, geregelt. Phytochrome sind bestimmte Eiweiße, die auf Licht reagieren (Phytorezeptoren-Proteine).
Profi-Gärtner*innen unterscheiden deswegen in Lichtkeimer, Dunkelkeimer und lichtneutrale Sorten. Zu letzteren gehören die leichten Samen von vielen Sommerblumen, die dann gut keimen, wenn sie mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden. Sie werden so vor dem Wegfliegen geschützt.
Lichtkeimer
Die sehr kleinen, leichten Samen nennt man Lichtkeimer. In der Natur werden diese Samen meist mit dem Wind verteilt und können sich so in einem großen Radius ausbreiten. Im Garten sind die Samen auf Dein Wissen angewiesen. In den Samen ist wenig Energie gespeichert, die im Keimprozess schnell aufgebraucht ist. Der Keimling muss auf andere Energien zurückgreifen. Mit Hilfe der Phytochromen startet es den Prozess des Wachstums. In der Fachsprache wird das Photomorphogenese genannt. Was sich kompliziert anhört, ist die Entwicklung einer Pflanze (Morphogenese) mit Hilfe von Licht (Photo). Der komplexe Vorgang muss an dieser Stelle nicht erklärt werden. Nur so viel: das kurzwellige, helle Licht ist dafür nötig. Das findet der Samen an der Erdoberfläche und eben nicht im Dunkeln.
Möchtest Du also Lichtkeimer aussäen, dann legst Du die Samen AUF die Erde, denn dort ist das für ihn keimfördernde helle, kurzwellige Licht vorhanden. Wenn Du die Samen minimal mit Erde oder wenig Sand bedeckst, wirkst Du einem Austrocknen entgegen und das richtige Licht kommt trotzdem an. Regelmäßige Feuchtigkeit führst Du Lichtkeimern am besten mit einer Sprühflasche oder Ballbrause zu. Lichtkeimer z.B. sind: Basilikum, Bartnelke, Dill, Echte Kamille, Echter Koriander, Echter Lavendel, Eissalat, Feldsalat, Kopfsalat, Klatschmohn, Löwenmäulchen.
Dunkelkeimer
Dunkelkeimer haben in ihrem großen Samenkorn ausreichend Energie für die Keimung gespeichert und sind zunächst nicht besonders abhängig vom Licht. Im Gegenteil: das kurzwellige, helle Licht ruft in ihnen eine Keimhemmung hervor. Deswegen werden diese Samen oft in 1 bis 3 cm tiefer Erde zum Keimen gebracht. Ganz ohne Licht geht es hier aber auch nicht. Die Phytochromen der Dunkelkeimer benötigen das langwellige Licht, welches die Fähigkeit hat, in die Erde einzudringen. Es bewirkt nach der Keimung das Wachsen der neuen Pflanze, also auch hier die Photomorphogenese.
Dunkelkeimer verbringen damit die erste Zeit in der Erde. Deswegen darfst Du nicht zu viel gießen, da die Samen sonst in der Erde verfaulen könnten. Am besten wachsen Dunkelkeimer in spezieller Aussaaterde, die das richtige Nährstoffniveau und den geeigneten pH-Wert zur Verfügung stellt. Typische Dunkelkeimer z.B. sind: Bohnen, Gurken, Kürbis – und Zucchinigewächse, Kapuzinerkresse, Lupinen und Stockrosen.
Zusammenfassung „Licht bei der Aussaat“
- Licht ist bei der Keimung wichtig
- Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf den Faktor Licht bei der Keimung
- Informiere Dich vor der Aussaat über die Aussaattiefe
- Nutze Aussaaterde für Dunkelkeimer
- Achte auf das Nährstoffbedürfnis Deiner Pflanzen und dünge vor dem Auspflanzen gegebenenfalls organisch nach, z.B. mit KleePura BioDüngesticks