Kapuzinerkresse im Garten & Kübel

Inhaltsverzeichnis

Wer eine einjährige, unkomplizierte noch dazu rankende Pflanze für seinen Garten oder Balkon sucht, hat mit der Kapuzinerkresse eine sehr gute Wahl getroffen. Die orangefarbenen oder gelben Blüten leuchten fabelhaft zwischen den grünen, gesunden, leicht scharfen Blättern hervor. Die Samen von samenfesten Sorten können sehr gut aufgesammelt und für die Aussaat im nächsten Jahr aufbewahrt werden. Schon mal hausgemachte Kapern verwendet? Mit der Kapuzinerkresse ist viel möglich!

Kapuzinerkresse nah
Kapuzinerkresse schmeckt im Salat, auf dem Brot zart scharf und gesund durch Senföle. (Foto Pixabay)

Steckbrief Kapuzinerkresse

Ursprünglich im 16. Jahrhundert kam die Kapuzinerkresse aus Peru in unsere Breiten. Die Kapuzinerkresse wächst je nach Variante mäßig hoch, bildet 2 bis 3 Meter lange Ranken und ist bei uns eine einjährige Pflanze. Ihre Ranken können Zäune begrünen, für Sichtschutz sorgen und große Flächen im Garten mit Blüten bereichern. Nach den ersten Frösten ist sie abgestorben. Die Blätter sind leicht rund und zeigen den faszinierenden Lotuseffekt – Wasser hinterlässt keine Feuchtigkeit, sondern perlt ab. Für Kinder eine grandiose Entdeckung.

Die Kapuzinerkresse gedeiht auf fast allen Böden, nur sehr schwere, nasse Böden sind nicht ideal. Bezüglich des Lichts ist die Kapuzinerkresse ebenfalls anspruchslos. Sie gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Schatten. Je weniger Licht ihr zur Verfügung steht, desto mehr produziert sie Blätter anstatt Blüten. Suche einen vollsonnigen Standort für reichhaltige Blühfreude oder genieße die Vitamine der Blätter im Salat, auf dem Butterbrot oder im Kräutersalz. Kapuzinerkresse passt in einen insektenfreundlichen, nachhaltigen Garten, denn Wildbienen und Hummeln mögen die Kapuzinerkresse als Nahrungsquelle. 

Aussaat Kapuzinerkresse

Die Aussaat der Kapuzinerkresse gelingt bereits Anfängern, ist als Direktsaat oder als Voranzucht ab Mitte März möglich. Die Pflanze ist nicht winterhart und benötigt einen Kälteschutz in frostigen Nächten.

Ist es für dich einfacher vorgezogene Pflanzen in den Kübel einzusetzen oder auf das Beet zu pflanzen, so informiere dich in der Gärtnerei über den Einkauf von Pflanzen. Zu beachten ist, wenn du eigenes Saatgut für das Folgejahr gewinnen willst, samenfestes Saatgut, am besten aus Bio-Produktion, zu verwenden. Nur das lässt sich mit ausreichend Ertrag für die Vermehrung verwenden.

Aussaat im Garten:

  1. Saatbett vorbereiten
  2. 1 cm tiefe Löcher im Abstand von 30 cm in den Boden stechen
  3. Samen ablegen und Erde darüberstreichen
  4. Vorsichtig angießen

 

Aussaat im Kübel

  1. 16-Liter oder 30-Liter Pflanzsack mit Erde z.B. von ökohum füllen
  2. In ausreichend Abstand 1 cm tiefe Löcher in den Boden stechen (16 Liter – 3 Samen, 30 Liter – 5 Samen)
  3. Samen ablegen und Erde darüberstreichen
  4. Vorsichtig angießen

Kapuzinerkresse pflegen und düngen

Die Kapuzinerkresse ist eine sehr genügsame Pflanze, die als Schwachzehrer gilt. Zu viel Stickstoff mindert die Blühfreude, fördert das Blattwachstum. Auf sehr kargen Böden oder in einem Kübel benötigt sie eine zusätzliche Düngung. Für den Anbau im Kübel empfehlen wir vor Pflanzung KleePura Pellets einzumischen oder für die Düngung die Bio-Düngestäbchen von KleePura zu nutzen. Wächst sie allein in einem Kübel, so reicht die Nachdüngung nach 6 bis 8 Wochen.

Pflanzt du sie in Gesellschaft anderer Sommerblumen, die mehr Nährstoffe benötigen, so kannst du regelmäßig alle zwei Wochen mit der KleePura Flüssigdüngung Nährstoffe zu führen oder alle 4 bis 6 Wochen entsprechend der Topfgröße mit KleePura Bio-Düngestäbchen nachdüngen. Wenig zusätzliche Nährstoffe, dafür aber ausreichend Wasser benötigt die Kapuzinerkresse. Gieße regelmäßig und reichlich, am besten durchdringend.

Natürliche Schädlingsbekämpfung Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse gilt als Schädlingsfalle, denn sie zieht Blattläuse, den Apfelblattsauger und Kohlweißlinge an. Setzt du sie in die Nähe deiner Kohlpflanzen, unter Apfelbäume oder an blattlausgefährdete Bereiche, so setzen sich die Schädlinge an die Blätter der Kapuzinerkresse. Diese können einfach durch abschneiden entfernt werden. Die Kapuzinerkresse produziert Senföle, die Ameisen, Wühlmäuse und Raupen nicht mögen. Die Öle schaffen es Pilze von Tomaten fernhalten – eine sehr gute Kombination.

Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse oder auch Mönchskresse hat ihren Namen von der Kapuze der Mönchskutte. (Foto Pixabay)

DIY - Saatgut selbst herstellen!

Abhängig vom Aussaatzeitpunkt fängt die Kapuzinerkresse Ende Juni leuchtend an zu blühen. Nach Abschluss der Blüte bilden sich pro Pflanzenstiel zwei bis drei Samen, die, sobald sie reif sind, von selbst abfallen. Direkt vom Boden aufsammeln. Den grünen, kugeligen, großen Samen an einem warmen, luftigen Ort trocknen lassen. Der weiche, grüne Samen verliert seine Farbe und härtet aus. Einen braunen, festen Samen kannst du in einer Papiertüte aufbewahren und im nächsten Jahr aussäen. Sammelst du das Saatgut nicht ein, so überwintert das Saatgut im Boden und treibt manchmal im Frühjahr direkt von selbst wieder aus.

DIY - Heimische Kapern

Als Kapernersatz eignen sich die grünen, zarten Samen sehr gut. Mit folgender Anleitung hast du im Winter eine salzig-saure Ergänzung für Kartoffelsalat oder Königsberger Klopse. Verschlossen hält sich alles mehrere Monate im Kühlschrank und wird dich an Kapern erinnern.

 

  1. Grüne, zarte Samen aufsammeln und gründlich waschen
  2. Abgetropfte Samen in ein verschließbares Glas geben
  3. Mit reichlich Salz auffüllen und zu schrauben (sehen wie gezuckert aus)
  4. Glas für eine Woche in Kühlschrank stellen und entstandenes Wasser ab und zu abgießen
  5. Kapern gründlich abwaschen und in kleine Gläser füllen
  6. Essig zum Kochen bringen und heiß über die Kapern gießen
  7. „Kapern“ müssen vollständig bedeckt sein
  8. Nach 2 Wochen können sie verwendet werden

 

Schon gewusst? Kapern sind die noch geschlossenen Blüten des Echten Kapernstrauchs, der in Südeuropa und im Mittelmeerraum heimisch ist.