Balkon mit Sitzgarnitur und Pflanzen

Biologische Gärten auf dem Balkon
Tipps & Tricks!

Balkon mit Sitzgarnitur und Pflanzen
(Bildquelle: adobe.stock.com - Philipp) 

Einen Balkongarten anlegen - so schwer ist das gar nicht! Möchten Sie einen eigenen Garten auf Ihrem Balkon anlegen, so sollten Sie einige Tipps zu den richtigen Standorten der Pflanzen, Pflanzenarten und der grundlegenden Pflege beachten. Nachfolgend erfahren Sie daher die wichtigsten Balkongarten Tipps und Tricks:

1. Wähle die richtigen Pflanzen für den Balkon aus

Grundsätzlich können Sie auf Ihrem Balkon eine Vielzahl verschiedener Pflanzen kultivieren, denn die meisten Blumen, Stauden und Kräuter wachsen auch problemlos in Pflanzkübeln und Töpfen auf Ihrem Balkon. Somit sind Sie in der Wahl der richtigen Pflanzen für Ihren Balkon relativ frei. Einige Pflanzen wachsen auf Ihrem Balkon sogar noch besser als in einem klassischen Garten, da diese besser vor Wind, aber auch vor gefräßigen Schnecken geschützt sind.

Dennoch sollten Sie einige Faktoren bei der Wahl Ihrer Pflanzen für den Balkon beachten: Wählen Sie immer Pflanzen aus die mit den Bedingungen auf Ihrem Balkon gut zurechtkommen. Scheint auf Ihrem Balkon beispielsweise den ganzen Tag die Sonne, dann sollten Sie nur Pflanzen kaufen, denen Hitze und intensive Sonneneinstrahlung nichts anhaben können. Zum anderen sollten Sie Pflanzen auswählen, welche nicht auf größere Wassermengen angewiesen sind. Dazu eignen sich unter anderem Gräser, Lavendel, Oliven- und Zitrusbäume, Oleander, Palmen, Clematis, Buchsbäume, Begonien, Fetthenne, Brandschopf, alle Sukkulenten und vor allem Kakteen.

2. Gemüse und Obst auf dem Balkon anbauen - das sollten Sie beachten

Bei der Wahl der richtigen Pflanzen für Ihren Balkon können Sie auch auf Gemüse und Obst setzen, denn es gibt durchaus pflegeleichte Sorten, welche sich für den Balkon besonders eignen. So können Sie unter anderem Kräuter, Salate, Tomaten, Gurken, Chili und Paprika auf Ihrem Balkon anbauen. Radieschen, Rucola, Feldsalat, Steckzwiebeln und Bohnen eignen sich ebenfalls perfekt für den Anbau auf dem Balkon, denn diese Gemüsesorten können Sie allesamt in klassischen Kübeln, Hochbeeten und Töpfen anbauen. Für Ihren kleinen Balkon-Obstgarten eignen sich insbesondere selbstfruchtbare Sorten, die keine Bestäubungspartner benötigen, um Früchte bilden zu können. Besonders geeignet für Balkon und Terrasse ist sogenanntes Säulenobst.

Dieses lässt sich wunderbar in Pflanzkübeln oder Pflanzsäcken über viele Jahre kultivieren. Zu empfehlen sind Kirsche, Apfel und Birne sowie bei den Strauchobstarten Himbeere, Johannisbeere, Stachelbeere und die beliebte Kulturheidelbeere, die im Gegensatz zu den anderen Vertretern sauren Boden bevorzugt. Der Klassiker unter den Obstarten ist immer noch die Erdbeere. Spezielle Züchtungen für den Balkon versprechen auch bei wenig Pflege eine reichhaltige Erdbeerernte. Und wenn Sie lieber Physalis oder Kiwis naschen möchten, dann nur Mut, denn auch diese beiden Obstarten gedeihen gut in Pflanzgefäßen aller Art.

3. Legen Sie Ihren Garten auf dem Balkon in die Höhe an

Der wohl größte Unterschied zwischen einem Balkongarten und einem klassischen Garten im Freien liegt in der verfügbaren Fläche: Ihren Garten auf den Balkon sollten Sie daher in die Höhe anbauen. Setzen Sie daher unter anderem auf Rankpflanzen, denn diese verzieren die Hauswand mit frischem Grün und bunten Blüten und sorgen dafür, dass Ihr gesamter Balkon wie eine grüne Oase erscheint. Clematis und Blauregen sind zum Beispiel optimale Rankpflanzen für Ihren Balkon. Hochbeete und Regale eignen sich ebenfalls ausgesprochen gut, um Ihre Pflanzen den gewünschten Standplatz und optimale Wachstumsbedingungen zu ermöglichen. Pflanzenregale haben zudem den Vorteil einer vertikalen Standplatzanordnung, was wiederum Platz spart und Ihren Balkon erst richtig in einen Stadtdschungel verwandelt.

4. Der richtige Standort für Ihre Pflanzen auf dem Balkon

Besonders wichtig beim Anlegen Ihrer grünen Balkon-Oase ist der richtige Standplatz Ihrer Pflanzen. Sonnenliebende Pflanzen die von Natur aus viel Licht benötigen und Hitze gut tolerieren können, bevorzugen eine südlich bis südwestliche Ausrichtung. Wiederum mögen Halbschattenpflanzen wie Begonien oder Fuchsien keine absolut sonnigen Standorte. Sie bevorzugen eher die Vormittagssonne und geben sich für den Rest des Tages mit schattigen Standplätzen sehr zufrieden. Darüber hinaus gibt es auch Pflanzen, die ausschließlich im Schatten sich optimal entwickeln können. Dazu zählen Pflanzen wie das fleißige Lieschen. Informieren Sie sich grundsätzlich zu jeder einzeln Balkonpflanze über den für sie optimalen Standplatz und die richtigen Lichtverhältnisse.

5. Regelmäßige Bewässerung – aber wie?

Damit Ihr kleiner Garten auf Ihrem Balkon immer perfekt gepflegt bleibt, sollten Sie vor allem auf ein regelmäßiges gießen aller Balkonpflanzen achten, denn gerade in den heißen Sommermonaten entscheidet die kontinuierliche Wasserversorgung über Erfolg und Misserfolg. Auch wenn Pflanzgefäße (Kästen, Kübel, Töpfe) mit Bewässerungssystem bzw. Wasserspeicher deutlich teurer sind als Pflanzgefäße ohne diese Funktion, empfiehlt sich diese Investition, da es das tägliche Gießen erspart und die Gefahr, dass Ihre Pflanzen über den Tag vertrocknen auf ein Minimum reduziert. Wenn es möglich ist, dass verwenden Sie zum Gießen am besten Regentonnenwasser oder zu mindestens abgestandenes Wasser. Kaltes Leitungswasser, welches oft mit Chlor versetzt ist, beschert Ihren Pflanzen nicht die erhoffte Abkühlung, sondern stresst vor allem die Wurzel der Pflanze unnötig.

Balkon mit Pflanze im Vordergrund, dahinter Sitzgarnitur, Ausblick auf Wald
(Bildquelle: adobe.stock.com - mlaine )

6. Pflanzenkauf aus biologischem Anbau

Kaufen Sie Pflanzensamen beziehungsweise schon vorgezogene Jungpflanzen, so sollten Sie stets darauf achten, dass diese aus biologischen Anbau stammen. Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Im klassischen/konventionellen Zierpflanzenbau werden eine Vielzahl von chemischen Pflanzenschutzmitteln eingesetzt, welche im biologischen Zierpflanzenbau verboten sind. Achten Sie auch beim Kauf von Gemüsesamen und Gemüsejungpflanzen, bei Kräutern und Obstsorten auf Ihre Herkunft. Biogärtnereien und Baumschulen aus der Region haben oft ein reichhaltiges Angebot an Samen, Jungpflanzen, Obstbäumen, Sträuchern und Stauden. Fragen Sie nach alten Obstbaumsorten oder auch nach bewährten Freilandtomaten, die robust ohne jegliche Chemie Ihnen eine reiche Ernte schenken.

Alte Pflanzensorten sind in der Regel besser an die Witterungsverhältnisse angepasst und halten diesen besser stand. Nachhaltiger sind diese aber vor allem, da diese häufig vom Aussterben bedroht sind. Durch Ihren Beitrag bleiben diese alten Sorten auch für spätere Generationen erhalten.

7. Pflanzenkübel aus nachhaltigen Materialien

Auch bei der Auswahl der Kübel und Töpfe für Ihre Balkonpflanzen sollten Sie nachhaltig denken: Setzen Sie daher auf Pflanzgefäße, welche aus natürlichen Materialien wie gebranntem Ton, Holz oder Jute sind. Gerade beim Jungpflanzenkauf sollte drauf geachtet werden, dass die verwendeten Pflanztöpfe aus recyceltem Kunststoff bzw. aus kompostierbaren Materialen bestehen. Und falls es doch ein Kunststoff-Pflanzkübel für den Balkon sein, dann unbedingt aus guter Qualität und hoher Langlebigkeit.

8. Verzichten auf chemischen Dünger

Alle Balkonpflanzen sind auf das Düngen angewiesen, da diesen grundsätzlich weniger Erde und damit weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen. Somit ist das Düngen Ihrer Pflanzen auf Ihrem Balkon besonders wichtig. Allerdings sollten Sie auf biologisch-organischen Dünger setzen und strikt auf chemisch-mineralischen Dünger verzichten, denn diese haben oft die Eigenschaft Ihren Gartenboden, aber auch Ihre Pflanzerde zu versauern. Zudem führt übermäßiger Einsatz von Chemiedünger zu Wurzelschädigungen sowie Wachstumsdepression bei Ihren Pflanzen und stellt im schlimmsten Fall eine weitreichende Gefahr für unsere Umwelt dar.

Biologisch-organische Dünger sind im Gegensatz zu chemisch-mineralische Dünger deutlich bekömmlicher für Ihre Garten- und Balkonpflanzen. Einer der wesentlichen Vorteile von organischen Düngern ist, dass diese von Mikroorganismen im Boden bzw. der Pflanzerde aktiv verstoffwechselt (mineralisiert) werden und die Pflanzen dadurch selbst entscheiden können, wie viel Nährstoffe sie aufnehmen möchten. Des Weiteren fördert der Einsatz von organischen Biodüngern, wie z.B. KleePura, aber auch Kompost die aktive Bodenbelebung, was wiederum das Pflanzenwachstum aktiviert und die Pflanzengesundheit erhöht.

9.Die richtige Erde für Ihre Balkonpflanzen

Bei der Wahl der richtigen Pflanzerde bzw. dem richtigen Pflanzsubstrat für Ihre Balkonpflanzen geht es vielen Hobbygärtnern und Hobbygärtnerinnen so wie bei der Wahl des richtigen Düngers? Scheinbar gibt es für jede Pflanze und dessen Bedürfnisse eine spezielle Erde, die genau das verspricht, was Ihre Pflanzen wünschen. Oft reicht aber auch eine Universalpflanzerde in Kombination mit einem organischen Biodünger, um Ihren Pflanzen die bestmöglichen Voraussetzungen für gesundes Wachstum zu geben. Ausnahmen gibt es natürlich, wie z.B. bei Orchideen, Palmen und Kakteen. Aber auch bei Pflanzen, die es eher sauer mögen, wie Kulturheidelbeeren oder Rhododendron empfiehlt sich der Kauf einer entsprechenden Spezialerde.

Beim Kauf von Pflanzerden sollten Sie darauf achten, dass diese frei von Torf oder wenigstens Torf reduziert sind. Bei guten Pflanzerden wird heute statt Torf eher Kompost verwendet, da dieser die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt und vor allem aufgrund seiner Herkunft deutlich nachhaltiger produziert wird. Nahezu alle Pflanzerden sind zusätzlich aufgedüngt, sodass Ihre Pflanzen für ca. 3 bis 6 Wochen mit allen Nährstoffen versorgt sind, die sie für ein optimales Wachstum benötigen. Erst nach dieser Zeit braucht es einen zusätzlichen Biodünger, der Ihre Pflanzen weiter vital wachsen lässt. Gute Pflanzerdenhersteller setzen daher ausschließlich auf organische Biodünger bzw. auf Dünger, die für den ökologischen Landbau zugelassen sind. Sie erkennen qualitative Pflanzerden oft am Kürzel BIO.

10. Gestalten Sie Ihren Balkongarten attraktiv für Insekten und Nützlinge

Nicht zuletzt sollten Sie bei der Gestaltung Ihres biologischen Balkongartens darauf achten, dass dieser auch attraktiv für Insekten und Nützlinge ist. Dadurch wird Ihre grüne Oase auf dem Balkon nicht nur noch nachhaltiger, sondern die Nützlinge helfen Ihnen sogar bei der Pflege Ihrer Pflanzen Nützlinge wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen, aber auch Schlupfwespen uvm. fressen sämtliche Schädlinge von Ihren Balkonpflanzen. Siesollten Ihre Balkonpflanzen daher im Herbst nicht abschneiden, denn diese sorgen für eine natürliche Behausung für Insekten und Nützlinge.

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